Nach LA bin ich nur gezwungenermaßen zurückgekehrt, weil ich von dort aus am 22.6. die USA verlassen soll. Also noch mal 3 Nächte in diesem Drecksloch. Im Hostel in Vegas waren auch alle mit mir einer Meinung, dass LA zu groß, zu voll, zu blöd ist. Also entsprechend gar keine Lust, dort hin zurückzufahren. Aber auf Mietwagenverlängern hab´ ich noch weniger Lust, also beiß´ ich in den sauren Apfel.
Diesmal steige ich aber nicht in dem dreckigen Hostel-in-Flughafennähe ab, sondern im Banana Bungalow West Hollywood. Hollywood, das klingt für mich doch schick, trotz aller schlechten Eindrücke die Los Angeles bisher bei mir hinterlassen konnte.
Ein paar Sachen möchte ich mir hier doch noch angucken an meinen letzten Tage, und LA stellt sich nach San Francisco mal wieder als Stadt heraus in der ich mir die Hacken ablaufen kann.
Am ersten Tag mache ich mich auf zum Walk of Fame auf dem Hollywood Boulevard. Sterne und Handabdrücke knipsen. Gar nicht so uncool.
Am zweiten Tag mach´ ich mich auf zum Rodeo Drive. Auf dem Weg dahin laufe ich durch Beverly Hills, das ist voller hübscher Häuser, scheinbar doll angesagter Cafés (Urth Café, vielleicht kommt das dem ein oder anderen Gala-Leser ja bekannt vor?) und auch scheinbar berühmter Menschen, die nämlich von Paparazzi umzingelt sind (ich kenn´ natürlich mal wieder keinen, man verzeihe mir mein unterentwickeltes Interesse an „Stars“). Oh, und es RIECHT gut in Hollywood, ganz doll nach Pseudofliederrankenstrauchgedöns.
Den Rodeo Drive find´ ich todschick, aber bei diesen Guccis, Chanels und Ermenegildo Zegnas würd´ schon ein Halstuch mein Monatsbudget sprengen. Der Ami wär´ aber kein guter Kapitalist wenn er nicht wüsste wie: Direkt in der Parallelstraße, dem Beverly Drive, gibt´s für Normalsterbliche bis Minderbemittelte wie mich erschwingliche Shoppinggüter. Ich kauf´ mich halbtot.
Am letzten Tag ist Abflugtag, aber der Flieger geht erst um 23.30 Uhr. Ich lager also meinen Rucksack im Rucksacklager vom Hostel und geh noch mal spazieren. Ich hab´ mir fest vorgenommen, heute nicht wieder so viel zu latschen wie die letzten zwei Tage, weil mir im Flieger die Füße ja bitte nicht weh tun sollen. Haha, Pustekuchen…
Mit dem Linienbus fahr´ ich wieder zum Hollywood Blvd., hier hat´s eine Shoppingmall mit Aussichtspunkt auf´s Hollywoodsign. Na, aber von dieser Aussicht bin ich SOWAS von enttäuscht, da packt´s mich und ich mach´ mich tatsächlich auf, das Ding aus der Nähe zu betrachten.
Das scheint allerdings nicht vorgesehen; der Hollywoodianer zeigt sein Zeichen nicht jedem. Immer wenn man es durch die Schlucht einer Straße im Hügel sehen kann, steht am Eingang zu ebenjener Straße ein Schild das sagt „No access to the Hollywood Sign“, kein Zugang zu dem Dings. Bin ich aber von Natur aus Hand-auf-Herdplatte-Verbrenner und latsch trotzdem drauflos, in der Annahme, dass die Schilder nur für Autofahrer gelten und der amerikanische Schilderaufsteller einfach nicht mit der Möglichkeit unmotirisierter Touristen gerechnet hat.
Natürlich verlauf´ ich mich auf der Suche nach dem Griffith Park, von dem aus man einen guten Blick haben soll. Bzw, ich verlauf´ mich gar nicht, ich hab´ bloß die Größe vom Griffith Park unterschätzt und lande auf der genau falschen Seite. Was aber nicht schlimm ist, denn hier ist eine kleine Wiese auf der verstreut ein paar Obdachlose schlummern und Kiffer unter den Bäumen hocken, und dazwischen alles voller Eichhörnchen. Die sind so zutraulich hier, nachdem ich sie mit einem Stück Baumrinde veräppelt hab´ (sah wohl nach Eichhörnchenfutter aus) kommt eins ganz schön nah und beschnuppert meine Zehen auf der Suche nach Futterersatz. (Es beißt nicht zu, zum Glück.) Das ist schön bei den Eichhörnern und entschädigt mich für den Umweg.
Nach ein paar weiteren Stunden des Latschens schaffe ich es auch tatsächlich zu einem Aussichtspunkt auf das Hollywood Sign. Ich WUSSTE doch dass die Schilder lügen! Ha!
:* damit es hier nicht so leer ist 🙂