Bula

Seit fünf Tagen bin ich mittlerweile auf den Fidschi-Inseln. Ozeanien. Südpazifik. Inselstaat. Weiße Strände, türkisfarbenes Meer, Palmen. Pärchen in den Flitterwochen. Klingt für mich nicht gerade nach Backpacker-Traumziel. Als ich aber nach Flügen von den USA nach Neuseeland geguckt hatte sah ich dass die Billigflieger alle ´nen Stop auf Fidschi einlegen. Naja, dacht´ ich, wenn ich schon mal dort lande, dann will ich auch den Flieger verlassen und ein paar Tage dort sein. So billig komme ich nie wieder im Leben dort hin. Und den Flitterwöchlern kann man ja sicher ausweichen indem man tauchen geht!

Seit dieser Plan also stand, hab´ ich allerdings erstaunlich viele Backpacker getroffen die schon auf Fidschi waren und es ganz toll fanden und mir von haufenweise Hostels erzählt, man muss also nicht im Resort wohnen, und Inselhopping (es gibt hier immerhin 330 Inselchen) sei ja so einfach. Ich war also entsprechend gespannt auf Fidschi und was sich jetzt bewahrheiten würde. Ich bin dann einfach mal ohne Weiterflugticket eingereist (hehe, wieder Glück gehabt mit dem Grenzbeamten), weil ich gucken wollte wie es mir gefällt und ob ich die 4 Monate die bei visumsfreier Einreise als Aufenthaltsdauer genehmigt werden ausnutze oder ob ich schnell wieder abreise.
Soviel kann ich vorwegnehmen: Am 1.7. fliege ich weiter nach Australien. 😉

Das Hostel in Nadi auf der Hauptinsel Viti Levu ist ganz nett, aber herzlich wenig Backpacker gibt´s hier. Auf der Insel Mana soll das wohl anders sein, also fahr´ ich zwei Tage später mit dem Wassertaxi dort hin. Das ist unverschämt teuer, und die beiden indischen Herren die das Boot steuern wecken nicht gerade den höchsten Anschein an Kompetenz. Als es anfängt zu regnen und wir unter dem kleinen Dach des Bootes eng zusammenrücken, nimmt einer der Beiden das Mädchen neben sich einfach in den Arm und überhört geflissentlich ihren Protest und lässt sich auch davon nicht abschrecken, dass sie seine Hände immer wieder versucht wegzuschieben. Fängt ja toll an hier…

Das Hostel auf Mana ist dann das ALLERletzte… Ein paar Holzverschläge, dazwischen haufenweise Sperrmüll, im Essbereich statt Fußboden Sand, den die unerzogenen Hostelhunde als Klo benutzen. Blöderweise zieht ein Sturm herauf der es geschlagene zwei Tage durchregnen lässt. Die Bretterverschläge sind nicht wasserdicht, also sind die Betten nass und sandig. Strom gibt es nur zum Betreiben des Fernsehers im Gemeinschafts“raum“, die Duschen sind ein schwacher Strahl kalten Wassers, und die Fenster in den Zimmern lassen sich nicht schließen, genau wie unsere Zimmertür, weshalb pausenlos der Wind pfeift. Nach der ersten Nacht hat jeder der Gäste ´ne fette Erkältung, pausenlos hört man Gehuste und Naseputzen. (Fairerweise muss ich wohl sagen dass ich das alles bei gutem Wetter und netter Gesellschaft gar nicht schlimm, sondern charmant gefunden hätte…)

Zum Glück hab´ ich ein gutes Buch dabei, aber das bisschen Tageslicht das es durch die Wolkendecke schafft reicht nicht aus, den Raum in Leselicht zu tauchen, und irgendwann hab´ ich Sorge dass die Batterien meiner Lampe zur Neige gehen. Ich spreche also mit dem Tauchlehrer, Tuk´s, ob er trotz des schlechten Wetters rausgehen würde. Mit dem Boot können wir nicht fahren, aber ein Beachdive sei schon drin. Begleitet von verständnislosem Kopfschütteln und „You´re mental“-Rufen wagen wir uns also zum Riff vor. Da es erst seit zwei Tagen so schlechtes Wetter hat, ist bloß die oberste Wasserschicht kalt; in ein paar Metern Tiefe ist es angenehm warm. Die Sicht ist ein bisschen eingeschränkt, da so viel Sand aufgewühlt wurde; aber die ist ja nicht nur für uns eingeschränkt, sondern auch für die Fische, die kommen also ganz nah um zu gucken was da hässliches großes schwarzes durch ihr Riff schwimmt. Einer will dann auch mal probieren und beißt mir in den kleinen Finger. Biest! 😀

Soooo speziell find´ ich den Tauchgang dann allerdings nicht, und ansonsten hat die Insel für mich einfach nichts zu bieten. Selbst als der Himmel am nächsten Tag aufklart und man sich wieder an den Strand legen könnte – ich hab´ im letzten halben Jahr genug am Strand gelegen und genug paradiesische Landschaften gesehen, mir ist langweilig… auch an den allabendlichen Saufspielen im Hostel mag ich mich so gar nicht beteiligen.

Gestern bin ich also mit dem Boot der zwei indischen Herren wieder zur Hauptinsel zurückgekommen. Meine erste Amtshandlung hier war, meinen Weiterflug nach Sydney zu buchen. 🙂
Neuseeland werde ich erst mal überfliegen; ich weiß einfach nicht was ich dort machen soll. Klar, die Landschaft dort soll super schön sein, aber ich habe einfach keinen Sinn mehr für schöne Landschaften, mein Gehirn ist diesbezüglich völlig übersättigt mittlerweile. Lieber such´ ich mir in Australien ´nen Job, da hab´ ich was zu tun. Und ´nen Ausflug nach Neuseeland kann ich von dort noch machen, wenn mir irgendwann danach der Sinn stehen sollte.
Genug Urlaub, ich brauch´ jetzt Beschäftigung!!

Ach, und Bula ist übrigens Hallo auf Fidschi. Ich such´ jetzt noch nach dem Wort für Tschüss. 😉

3 Responses to “Bula”

  1. encanto sagt:

    Bulabula, nu hats bong gemacht? Du brauchst Beschaeftigung? Hast ja wirklich allerhand durchgemacht, aber dass es so weit kommen koennte…
    Apropo Australien: Katrin trifft sich demnaechst mit Jele, soll ich fuer Dich noch ne Kontaktmoeglichkeit mit dem australischen Zwilling herausfinden?
    Mal wieder Guten Flug und bleibt munter, Du und Isa. Und denk dran: Nirgends gibts so gefaehrliche Biester im Meer wie vor Australiens Kuesten.

  2. Aileen sagt:

    Oh, dann wohl doch eher Tonga für uns!!! Mal sehen! Dir jetzt erst einmal viel Spaß in Australien. Wir kommen uns ja so langsam entgegen! Wir fliegen am 1.7. Bangkok.

  3. tinka sagt:

    Pupsnase

    (wollte auch nur mal wieder was schreiben)

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