US of A

Zu 80 Prozent war ich mir ja sicher, dass ich nicht in die USA einreisen darf… Da ja mein Visum im Dezember abgelehnt wurde. Aber da Reena ja ihren Flug schon gebucht hat, muss ich es zumindest versuchen. Die wird sich sonst bedanken, wenn sie 4 Wochen allein rumhängen muss… 😉
Daher will ich super vorbereitet sein an der Immigration. Alle Flüge, Mietwagen, Unterkünfte geregelt. Leider machen die Buchungsportale mir einen Strich durch die Rechnung: Auto-Einwegmiete von Florida bis LA ist nicht möglich für so lange Zeit, daher wurde meine Buchung kurzerhand storniert. Der Flug von LA nach Fiji wird seit 3 Wochen nicht bestätigt. In meiner letzten Nacht in Costa Rica gehe ich um 21.30 Uhr ins Bett, stelle mir den Wecker auf Mitternacht, um dann noch mal bei der Hotline anzurufen. Ich soll morgens um 6 Uhr fliegen, ich brauche diesen Flug!! Bei der Hotline dann alles ok, in 2 Stunden hätte ich die Bestätigung. Ich also wieder ins Bett; zweieinhalb Stunden kann ich noch schlafen. Als ich aufstehen vorsichtshalber noch mal Mailcheck. Keine Bestätigung, man können nicht von meiner Kreditkarte abbuchen. Panik! Schnell bei der Bank anrufen. Ja, alles klar, Verwirrung wegen der Adresse. Jetzt geregelt, kann abgebucht werden. Also noch mal fluege.de anrufen. Ja, in 2 Stunden hätte ich die Bestätigung. Prima, da soll ich doch schon eingecheckt sein… Gut, dann drucke ich das am Flughafen aus.

Und dann die Überraschung: Beim Check-in fragt mich niemand nach dem Weiterreiseticket. Schonfrist, denke ich. Werden die wohl erst in Denver nach fragen. Das ist mein Zwischenstopp auf dem Weg nach San Francisco. Also ab in den Flieger. Vor Nervosität kaue ich die ganzen 6 Stunden lang Fingernägel….
Die Stewardess ist lieb, die nennt mich ständig Sweetheart. Das ist mal was anderes als „Hola baby“; verbessert meine Laune schon mal ein wenig.
Neben mir im Flieger sitzt eine costaricenische Abuela. Kann kein Wort Englisch, und das Personal an Bord kann kein Spanisch. Ich helf ja gern. Dachte eigentlich, mein Spanisch hätte sich null verbessert. Aber klappt doch jedes Mal ganz gut wenn man muss… Schön! Als wir gelandet sind schaffe ich´s auch, dem Bodenpersonal klarzumachen dass die Abuela ´nen Rollstuhl braucht. Da bin ich ja doch ein bisschen Stolz auf meine Sprachkenntnisse. 😉

Und dann steh ich in der Schlange vor der Immigration. Bete ein bisschen, zitter noch ein bisschen mehr. Ist kurz nach zwölf. Vielleicht hat der Mensch am Schalter Hunger und will schnell in die Mittagspause. Die Tante da, die sieht freundlich aus. Der junge Mann daneben auch. Nur links zu dem Mann will ich nicht, der guckt so griesgrämig. Als die Schlange kürzer wird weist man mich an „left please!“ Och nee, is ja wieder typisch.
Der Herr checkt meinen Reisepass. Ob ich denn arbeiten würde. Ja nee, JETZT würd´ ich ja reisen. Aber sobald ich heim komme wieder. Aha, meint er, dann hätt´ ich sicher ´nen schönen Teint wenn ich wieder nach Haus fliege. Viel Spaß! Ich starre ihn an. Ja wie?! Das war´s??? Und DAFÜR schwitze ich wochenlang Blut und Wasser??? Das muss ein Witz sein!! Aber isses nich; er lässt mich einfach so rein in sein Land. Welcome to the United States of America. Ich fasses nicht…

In Denver 6 Stunden aufenthalt. Erst mal eine rauchen. Denver Luft ist eiskalt. Aber oh man, ich bin hier!!! Ich krieg das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht! 🙂
Dann gönn ich mir noch 20 Minuten Internet für 5 Dollar. Nur mal kurz Hallo sagen.
Und dann überkommt mich die Müdigkeit. Die letzte Nacht war ja nicht SO erholsam. Im Denver Flughafen (übrigens der geilste Flughafen den ich bisher gesehen habe) gibt´s Gänge mit Teppich, wo verstreut Leute rumliegen. Ich leg mich also auch in eine gemütliche Ecke. Der Boden ist blitzsauber! Ich bring´s allen ernstes fertig, hier auf dem Fußboden ´ne geschlagene Stunde zu schlafen. Eingewickelt in meine Kuscheldecke, mit meinen Flip Flops neben mir, so dass man meine schmutzigen Füße sehen kann…. da ist noch Dreck aus San José dran! 😀 An die Zivilisation muss ich mich glaub ich erst wieder gewöhnen. 😉

Von Denver dann weiter nach San Francisco. Hier ein paar Stunden im Hostel schlafen, morgens um 7 direkt wieder los. Ich lasse mir Zeit, zur Ubahn zu kommen. Gehe noch Frühstücken, mache Small Talk mit den Leuten und genieße die Stadt, über der die Sonne aufgeht. Ich freu mich schon, hier in 4 Wochen noch mal ein paar Tage zu verbringen!
Aber jetzt erst mal zum Flughafen und ab in den nächsten Flieger!!

5 Responses to “US of A”

  1. encanto sagt:

    Na also, wie der Dichter sagt: Und ist die Not am groessten, dann ist die Hilf‘ am naechsten. Herzlichen Glueckwunsch und viel Spass und eine gute Zeit und ueberhaupt

  2. encanto sagt:

    Isadora kommt ja rum in der Welt… Hat sie denn was vom flower-power-Geschichts-Staub gepickt? Oder ist keiner mehr da?

  3. tinibini sagt:

    Ein klein bisschen Kunststudenten-Flair haben wir schon geschnuppert. In 3 Wochen gucken wir uns das noch mal genauer an!

  4. tinka sagt:

    Du hast so´n Schwein.
    Aber das brauchst Du jetzt ja auch so ohne kleine Schwester 😉
    Erinner mich da an Rückflüge von London… Übergepäck nach Italien…

  5. tinibini sagt:

    Ehm… und ich hab´ mal gehört, wer im Glashaus sitzt solle nicht mit Steinen werfen… von wegen Flügen nach Malle und so…

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