Archive for Dezember, 2010

Feelin irie auf Caye Caulker

Freitag, Dezember 31st, 2010

Tja, was soll ich schreiben was euch nicht furchtbar langweilen würde…. Caye Caulker ist einfach das Paradies, und die ersten 3 Nächte hab´ ich im coolsten Hostel der Insel verbracht und Party gemacht und die Hälfte der Leute auf der Insel kennengelernt. Also, der Touristen.
Die ersten Tage war es ständig bewölkt und kalt, also nix mit Strand und Schnorcheln. Aber es ist SO viel zu tun den ganzen Tag, und wenn man vom Hostel die 500m zum Strand gehen will trifft man unterwegs bestimmt 10 Leute mit denen man quatschen muss oder mit denen man dann doch erst noch wo anders hingeht. SO ein Stress… 😉
Tut jedenfalls gut unter Leuten zu sein und jetzt mal „ein bisschen“ Gesellschaft zu haben. Silvester werd´ ich auf keinen Fall allein verbringen, soviel ist klar!

Gestern musste ich leider umziehen, da das Hostel über Silvester komplett ausgebucht ist. Habe jetzt mein Zelt aufgeschlagen im Garten eines anderen Hostels (das total dreckig ist, daher lieber Zelt als Bett!); hänge aber trotzdem weiterhin ständig bei Yuma´s House rum und mit den Leuten von dort.

Seit gestern ist die Wolkenfront weggepustet und die Sonne knallt. Hab´ natürlich sofort Sonnenbrand bekommen, war klar… Heute werd´ ich ein Schattendasein führen.
Aber zuerst werd´ ich mir Frühstück besorgen. Leute, ich meld mich wieder wenn ich Zeit habe. ;D

Yo, welcome to Belize, man!

Dienstag, Dezember 28th, 2010

Ich hatte die beknackte Idee von Valldolid nach Caye Caulker zu fahren. An einem Tag. Das geht natürlich nicht. Also, laut Schedule geht das schon! Aber dann müsste sich erstens jeder an den Schedule halten, und zweitens müsste nicht Sonntag sein. Und drittens auch nicht Weihnachten.
Der erste Trip führt mich per Bus von Valladolid nach Chetumal. Das ist die mexikanische Grenzstadt kurz vor Belize. Dauert 5 Stunden und macht so GAR keinen Spaß. In Chetumal dann per Taxi vom Busterminal zum „Mercado Nuevo“. Nuevo klingt nach 1.-Klasse-Bussen, da freut sich der leidgeplagte Hintern. Aber auch nur bis ich da ankomme und die Realität sehe: Ein alter US-Schulbus, dessen Heckklappe nur noch mit einem Stahlseil geschlossen werden kann und dessen Fenster sich entweder nicht öffnen oder nicht schließen lassen. Na riesig… Die scheinbar gute Nachricht: Statt die 4 Stunden nach Belize City mitzufahren, soll ich schon nach 1 Stunde in Corozal aussteigen, dort gäbe es um 15 Uhr ein Boot nach Caye Caulker. In Wahrheit gibt es erst am nächsten Morgen um 7 ein Boot, und auch nicht nach CC, sondern nach Ambergris Caye.
Wenigstens bin ich nicht allein hier; ein slovenisches und ein italienisches Pärchen sind auch hier „gestrandet“. Die Slovenen und ich steigen im selben Hotel ab und treffen und abends auf dem Dorfplatz, wo wir Miguel kennenlernen. Das ist ein 54-jähriger Rastafari, dem sämtliche Frontzähne fehlen und der sich selbt den Lion King nennt. Er bietet mir an die Nacht mit ihm zu verbringen, da könne ich zu Hause mit angeben. 😀 Nee, ich… äh… ich bin verheiratet! (Weiß schon nicht mehr zum WIEvielten Male ich mittlerweile ´nen Ehemann erfunden habe…) Miguel kann zum Glück gut mit dem Korb leben und entertaint uns ein paar Stunden. Er erklärt uns seine Philosophie, die sich alle gefühlte 10 Minuten ändert. Bei sich hat er eine Wasserflasche, aber wir merken schnell dass er da Tequila drin hat. Trinkt er aber wie Wasser. 🙂
Später verlässt er uns für ´ne halbe Stunde und kommt zurück mit einem speziellen, eher jamaikanischen als belizianischen Willkommensgeschenk.
Man, was für´n Abend…

Das Boot ist am nächsten Morgen um halb sieben tatsächlich schon da, und das halbe Dorf auch. Mir ist schleierhaft, wie wir alle UND die Unmengen an Gepäck da reinpassen sollen. Geht aber irgendwie; ich ergattere mit drei Aussies einen Platz ganz hinten. Nicht überdacht. Wie schön, Aussicht! Das freut mich aber nur solange bis wir ablegen. Da wird´s nämlich eiskalt vom Fahrtwind. Ich zitter mich also nach Ambergris Caye, komme mit mega Gänsehaut und blauen Fingernägeln an. Sehr karibisch….
In San Pedro eine Stunde Aufenthalt, Zeit ein bisschen rumzugucken. Das ist der Ort, an dem Madonna „Isla Bonita“ geschrieben hat. Na gut, ist nicht grad mein Lieblingslied. Und wird auch nicht mein Lieblingsplatz.
Die Bedienung in dem Laden wo ich mein Frühstück hole qualifiziert sich innerhalb von Minuten zum unfreundlichsten Menschen den ich bisher auf meinem Trip getroffen habe.
Aber immerhin, ich habe einen Mokka, ein paar Scheiben belizianisches Zimtbrot, sitze in der Sonne und taue auf.
Am Strand lerne ich den „schwarzesten Menschen Belizes“ (behauptet er) kennen. Der singt pausenlos, er ist auf dem Weg ins Studio um an seiner Reggaeton-Platte zu arbeiten. Haha, erinnert mich irgendwie an Mazi… 🙂
Dann treffe ich auch noch das italienische Pärchen wieder, wir verabreden uns GANZ lose für Caye Caulker (also, eventuell.. irgendwann…), die geben mir noch ein paar Tips für Hawaii, ich hab grad noch Zeit für nen zweiten Kaffee mit denen, und dann geht auch schon das Boot nach Caye Caulker.
Ja, und hier isses ja mal RICHTIG hübsch! Und karibisch. Und nett. Und lässig.
Das Hostel in dem ich absteige hieß bis vor kurzem noch „Tina´s Backpacker´s“. Jetzt heißt es anders. Ist jetzt auch in deutscher Hand. Susanne ist nett, und trotz „No vacancy“-Schild am Zaun hab´ ich ein Bett für drei Nächte.
Und jetzt werd´ ich gucken dass ich was zu Essen auftreibe!

Weihnachten in Valladolid

Sonntag, Dezember 26th, 2010

So, da bin ich das erste Mal ÜBERHAUPT an Weihnachten nicht zu Haus. Weihnachten im Warmen, ganz was Neues für mich. 🙂
Hier in Valladolid gefällt mir das alles sehr gut! Bis Nachmittags bin ich noch in Chichén Itzá, danach im Hostel. Die halbe Familie der Hostelbesitzerin ist auch hier. Futtern sich voll und sind alle ziemlich stramm. Alle paar Minuten stellt mir jemand was Süßes hin. (Weil ich ja kein Hühnchen will, und das einzig Vegetarische was das Festtagsessen hergibt ist eben Süßkram.)
Nach diesem Zuckerschock brauch ich was Gesundes und beschließe, mir in der Stadt Gemüse zu holen und ´nen Salat zu machen. Zur Feier des Tages. 😉 Die Straßen im Dorf sind unglaublich voll, scheinbar muss jeder noch was besorgen für den Heiligen Abend. Und alle sind SO gut gelaunt, das macht echt Spaß hier rumzulaufen. Jeder strahlt einen an und grüßt freundlich.
Im Gemüseladen finde ich Tomaten und Zwiebeln, aber keinen Salat… den gibt´s nur bei der Frau auf der Straße die ihr Zeug vom Boden verkauft. Ich trau mich mal was und kauf ein paar Blätter von ihr. (Kostet übrigens genau so viel wie 4 Tomaten und 1 Zwiebel zusammen – schon wieder Touri-Preise für mich. :-/) Im Supermarkt finde ich neben den Jumbo-Dosen nach langer Suche auch noch Single-freundliche Portionen, wer hätt´s gedacht. Alles furchtbar amerikanische Größen hier… Was zum Kuckuck fängt man mit 2 kg Mayonnaise an???

Am nächsten Tag ist die Stadt wie ausgestorben. Liegen wahrscheinlich alle zu Hause auf der Couch und verdauen vor sich hin. Da kann ich ein bisschen Sightseeing machen. Gucke mir die zwei großen Kirchen im Ort an. Aber nur von außen, das muss reichen. Gehe außerdem in den Cenote. Das ist eine Höhle mit „Schwimmbecken“. Nur schwimmen mag ich nicht, weil´s heute bewölkt ist und nicht so warm.
Gönne mir noch einen Frappucino, der aber gar nicht gefroren ist und irgendwie säuerlich schmeckt. Aber bei soviel Fett und Zucker wie da drin ist wird das schon klar gehen! 😉

Abends regnet es dann tatsächlich für ein paar Minuten, so dass ich mich doch noch fast ein kleines bisschen wie zu Hause fühle… 😀

Chicken Pizza

Samstag, Dezember 25th, 2010
Hö?? Interessanter Wechselkurs...

Hö?? Interessanter Wechselkurs...

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Die Kleine soll ihre bestickten Lappen verkaufen. Aber das ist SO langweilig!

Die Kleine soll mit ihrer Mutter bestickte Lappen verkaufen. Aber das ist SO langweilig!

Chicken in Chichén

Chicken in Chichén

Das gruselige Wasserloch

Das gruselige Wasserloch

Privatführung für lau

Privatführung für lau

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Das ist kein Itzá-Gesicht, sonder ein spanisches Gesicht. Kann man (ganz klar!) am Hut erkennen.

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Steinhaufen

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Das Dampfbad liegt im unzugänglichen Teil der Anlage

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El Castillo

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Tief im Dschungel

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Mehr Steine

IMG_0567So, hab mir endlich die Steinhaufen angeguckt. Sehr hübsch, sehr interessant.

War um halb zehn morgens da. Was echt schlau war, da saßen die Touris aus Cancún nämlich noch beim Frühstück.

Das Castillo (das brühmte Pyramiden-Ding, Anm. d. Aut.) wird z. Zt. renoviert, ist daher nicht begehbar. Ändert aber nix am Eintrittspreis. Dafür hab´ ich woanders mal wieder Glück: Ich schlender so da rum, lande in einem Itzá-Wohnzimmer glaub ich. Als ich wieder rausgehe stehen da zwei Uniformierte und gucken verdutzt. Eigentlich ist dieser Teil abgesperrt. Hat nur jemand vergessen die Absperrung aufzustellen. Naja, aber wo ich schon mal hier bin.. und die Beiden grad nix zu tun haben.. gibt´s jetzt ´ne Privatführung für die chica. Total drollig, die zwei reichen mir grad bis zum untersten Rippenbogen. Aber das macht denen ja so Spaß und die chica hört sich alles an. Leider versteht die chica nich so viel, weil die alles in mexikanisch erklären und von langsam reden noch nie was gehört haben. Was? Ein Krieger mit Schuhen. So. Oh, und einer ohne Schuhe. Und ein weiblicher Krieger! Mit äh…. Punkten?? Okay, das sollte ich zu Hause nachschlagen. (Tu ich natürlich nicht, weil ich bis dahin das Wort schon wieder vergessen habe…)

Die Beiden wissen jedenfalls alle Zahlen und Daten und Fakten auswendig. Und so komm ich in den Teil von Chichén der der Öffentlichkeit nicht zugängig ist. Da turnen und klettern wir rum auf den Gebäuden. Yay, so ist Geschichte cool, mit Anfassen und reingehen und so! Nicht bloß bis zur Absperrung gehen und von draußen ein Foto machen… Und was wir hier machen, das wär in Deutschland ja SOWAS von verboten! An ´nem 10-Meter-Abgrund langklettern, auf 20 cm wo die Steine alle wackeln weil ja noch nix restauriert ist. Der Adrenalinschub reicht dann auch bis abends! 🙂

Die Jungs zeigen mir die Bilder auf sämtlichen Pfeilern, sehr aufschlussreich. Die Krieger sind scheinbar lebensgroß hier abgebildet, die Beiden betonen immer wieder wie grooooß die waren. „Waren wohl Deutsche“ frotzel ich und die beiden lachen ein überkrontes Lachen.

 

Chichén Itzá bedeutet „der Brunnen der Itzá“, und dieser Brunnen, das ist ein Cenote im nördlichen Teil der Anlage. Hier wurden bei Ausgrabungen massenweise Skelette gefunden von Kindern und Teenagerinnen und Haufen von Gold- und Silberschmuck. Mit großer Wahrscheinlichkeit waren das Menschenopfer. Ich sitz dann da am Rand und guck mir das Loch an. Die Wände sind fast senkrecht, und das Wasser ist grün und voller Algen und mit Blättern bedeckt und bewegt sich nicht. Bäh, das ist gruselig!! Als Itzá-Mama durfte man seine Kinder also nicht so doll gern haben. Und dann kommt mir noch ein anderer ganz ekliger Gedanke: „Brunnen“ bedeutet doch, dass die da ihr Trinkwasser geholt haben, nicht?! Ist auch die einzige Wasserquelle in der Gegend. Bah, da schmeißt man doch seine Toten nich rein!!! Wundert mich jetzt nicht mehr dass der Kriegsheld der Itzá halb Mensch halb Vogel war… Und dass die Itzá ausgestorben sind kommt ja sicher auch nicht von ungefähr. 😉

 

Gegen Mittag setz ich mich unter einen Baum, weil ich schon Kopfweh hab´ von der sengenden Sonne, trotz Käppi. (@Nina: Hab´ das hässliche Ding doch mitgenommen! 😀 @Katrin: Shit, wollt doch den Jeanshut mitnehmen…) Da treff ich dann den Menschen mit den überkronten Schneidezähnen wieder und er erzählt mir viel über seine Arbeit. Ich staune nicht schlecht als im 5-Minuten-Takt Busgruppen reinmarschieren. Eine Gruppe die laut Schildchen Felipe gehört versammelt sich direkt neben uns, und so lerne ich auch noch ganz viel über die Geschichte der Ausgrabungen. Zahnkrone meint, heute wär VIEL weniger los als sonst. Was für ´ne schlaue Idee von mir an Heiligabend herzukommen! 🙂

FELIZ NAVIDAD!!

Zeit ist relativ. Größe auch.

Freitag, Dezember 24th, 2010

 

Note to self: Wenn ein Einheimischer Dir sagt die Fahrt dauert 2 Stunden, dann dauert sie 4. Oder vielleicht 5.
So war das bei der Fahrt von Bayahibe nach Santo Domingo, weshalb die arme Claudia so lange auf mich warten musste. Von Cancún nach Valladolid war´s auch so. Mein Host hat behauptet, von Cancún nach Chichén Itzá dauert´s 2 Stunden. Steh ich also morgens um halb sechs auf und mach mich auf den Weg. An der Central Bus Station will ich ein Ticket kaufen, aber dass der Bus erst um 9 geht macht mich stutzig. Ja, erklärt die Tante am Ticketschalter, das ist der schnelle Bus. Ich könne auch den um 8 nehmen, aber der braucht viereinhalb Stunden. Dieser hier nur drei. Ich bin entsetzt und mache mich auf den Rückweg. Unverrichteter Dinge. Um 12 bei den Mayas aufschlagen, so hatt´ ich mir das nicht vorgestellt… Der neue Plan ist also, in ein Dorf umzuziehen das näher am Objekt der Begierde liegt, und dann von dort aus morgens loszufahren. Valladolid bietet sich an – laut Straßenkarte hab´ ich dann schon mal 3/4 der Strecke hinter mir. Erstaunlicherweise dauert die Fahr hierher 4 Stunden. Wie zum Geier kann mir jemand versichern, ich wäre in 2 Stunden in Chichen???

Jedenfalls hab´ ich jetzt erst mal die Schnauze voll vom Busfahren, und Valladolid ist so hübsch dass ich erst mal hier rumhängen werde. Das Hostel ist schick, ich hab´ das Achtbettzimmer für mich allein, und das Dorf ist auch sehr schnuckelig.
Arturo (mein Host in Cancún) meinte, es sei ein sehr kleines Dorf, daher würde ich leicht eine billige Unterkunft finden. Ich hätte also niemals erwartet, in einer Stadt mit immerhin 40.000 Einwohnern zu landen.
Heute hab´ ich nur gefaulenzt. Chichén Itzá ist ja morgen auch noch da. Und übermorgen auch. Bis zum Mittag hatte ich Gesellschaft von zwei Jungs aus Dänemark. Juppie, Nachbarn! 🙂 Dann hab ich beschlossen Nähgarn zu kaufen. Mein Spaghetti-Top ist mir für Südamerika entschieden zu weit ausgeschnitten, das gehört geändert. Und wo ich schon mal unterwegs war, da wollt ich auch direkt ´nen Aufnäher für meinen Rucksack kaufen. Hab mich durch dutzende Läden gefragt. Die verkaufen jeden Tinnef, nur so was nützliches wie eine Flagge, das hat´s nirgends. Eigentlich gibt´s überall nur Pinatas zu kaufen… (Mist, immernoch kein enje!) Ein Kerl in einem Laden schickt mich einen Block weiter. Miranda hat sowas. Behauptet er. Ich denk noch, bestimmt haben die einen Deal, wenn Du was nicht hast, schick die Leute zu mir. Aber gut, wenn die Tante das hat, dann geh ich eben zu Miranda. Als ich vor dem Laden stehe guck ich aber blöd: Miranda verkauft ausschließlich Babykleidung! Herzlichen Dank für den Tip Mister.
Aber immerhin hab ich Nähgarn gefunden. Top ist jetzt weniger ausgeschnitten. Ätschebätsch ihr doofen Polizisten! Und ihr doofen Ladenbesitzer! Und ihr doofen Söhne von Hostelbesitzerinnen! 😛

Cuba, wie schööön!

Dienstag, Dezember 21st, 2010

Also, zuallererst muss ich mal schimpfen… Nur weil ich mal 3 Tage nicht online bin dürft ihr mir doch keine SMS schicken!! Denkt doch an mein Budget! Und meine Nerven!!

Die quasi Nicht-Existenz von Internet ist auch eigentlich das Schlechteste an Cuba. Junge Junge… „heute nicht“ oder „fünf Dollar die Stunde“ – nee nee, da geh ich lieber in Havana spazieren!
Also hab´ ich mir die Hacken abgelaufen in den letzten Tagen. Aber Havana hat ja einfach so viel Charme, da kann man einfach immer nur stundenlang rumlatschen und gucken.

Als erstes hab´ ich meine Flip Flop-Sohlen geteert. Ich Doofi dachte da wär Wasser auf der Straße… War ja kein Warnschild da. 😀 Sah sicher super aus wie ich da auf einem Bein stand und mit den Zehen versucht hab´ den anderen Schuh zu angeln, der da auf der Straße klebt. hmpf…

Am ersten Tag bin ich direkt zum Plaza de la Revolución. Hmm, semi-beeindruckend. Bin natürlich, ganz Touri, trotzdem rumgelaufen und hab´ Fotos gemacht. 5 Dollar Eintritt wollten die haben, und 1 extra wenn man ´ne Kamera mitnimmt. Och ja nö, dann geh ich wieder runter, ne. Versteht der Mensch am Kassenhäuschen nicht, weil doch sonst ALLE Touristen bezahlen, und guckt mir verärgert nach. Mach ich meine Fotos eben von unten denk ich – Das José-Martí-Denkmal passt sonst eh nicht ganz drauf auf´s Bild.

An der nächsten Ecke lungern zwei Soldaten und bewachen das Denkmal. Ich setz mich auf ´ne Wiese und mach ein paar Fotos, da kommt einer von denen in meine Richtung. Ich keine Lust auf Smalltalk, steh auf und geh weiter meine Runde. Und was macht der?? Geht mir hinterher… Ah, klar, kommt sicher öfter vor dass blasse Touristinnen in roten Pluderhosen vorbeikommen und Castro erschießen. Muss er also machen, wegen die Sicherheit und so. Oder aber er findet´s doof dass er da die ganze Zeit in seiner Uniform in der sengenden Hitze rumstehen soll und will sich nur mal grad die Beine vertreten. ODER er will ganz sicher sein dass ich sein ständiges „Pss pss, beautiful“ auch höre….
Das verfolgt mich hier! An jeder Ecke wird man angezischelt. Und „Pss pss“ ist die höfliche Variante – was mich zur Weißglut bringt ist „Kss kss“!!! Bin ich ein Hund???
Aber ich schweife ab…. Ich geh also spazieren, finde ein paar Märkte voller Locals, gehe verloren – und finde aber super zurück, weil José Martí von Weitem zu sehen ist. Die eine Seite kenn ich ja jetzt, nehm ich die andere. Oh wie schön, Palmen! Gibt´s zu Haus nich, is grad so schönes Licht, mach ich Foto! Haha, denkste…. Die Kunde von der Terroristin in der roten Butze hat schon die Runde gemacht. Da kommt einer von den Mini-Castros rübergelatscht und will meinen Pass sehen. Routine. Aber ja doch. Will mit meinem Pass davonwatscheln, aber da schrillen bei mir alle Alarmglocken, also hinterher! Er telefoniert kurz, ich verstehe nur die Worte „alemanja“ (sorry, mir ist das enje ausgegangen…) und „terrorista“. WAAAAAS???? Indes kommt sein Kollege angewackelt und erklärt mir, wenn ich ein Foto von ihm machen wolle müsse ich gefälligst dafür bezahlen. Ahso, und ich dachte das wär total verboten?…
Die Jungs checken dann noch die Fotos die ich gemacht habe (die von der anderen Seite auch! – man kennt mich also; die Tante die keinen Eintritt zahlen wollte), Strafe muss sein, und dann darf ich mich schleichen. Bin mal wieder very suspicious…

Meine Zimmernachbarin für die erste Nacht ist eine 62jährige Kanadierin aus Quebec. Wir gehen zusammen essen und erzählen furchtbar viel. Sie sagt, mit ihrem Exfreund habe sie immer so wahnsinnig tolle Reisen gemacht. Nach der Trennung wollte sie darauf nicht verzichten, daher reist sie jetzt allein. Ein halbes Jahr am Stück darf sie unterwegs sein, dann muss sie noch mal nach Kanada, um ihren Versicherungsschutz nicht zu verlieren. Da fährt sie also kurz nach Hause, macht alle Arztbesuche, trifft Freunde und Verwandte. Und dann geht es wieder los auf Reise. Das ist nämlich auch viel billiger als das Leben in Kanada, wenn sie reist kann sie also gut von ihren Ersparnissen leben. Und in 3 Jahren, da bekommt sie ihre staatliche Rente, bis dahin will sie auf jeden Fall weiterreisen. Wow, was für ein Konzept!

Couchsurfen ist auf Cuba für Ausländer leider nicht möglich, und mangels Internet kann ich mich eh mit niemandem verabreden. Ist ein bissel einsam. Aber für 4 Tage geht das schon klar. Dafür umso mehr Fotos! 🙂

Dom Rep – und ich hab mich verliebt

Donnerstag, Dezember 16th, 2010

IMG_0273Claudia ist die Beste!! Die Allerbeste, um genau zu sein!! Hat mich sooo spontan gehosted, und mir glaub ich auch das Leben gerettet. Der Bus nach Santo Domingo hat mich in der denkbar schlechtesten Ecke der Stadt rausgelassen, wo tagsüber Straßenmärkte sind, aber bei Dunkelheit nur noch Müll rumliegt und wo die Penner rumhängen. Und ich mittendrin, mit einem riesen Rucksack und NULL Ahnung wo ich bin. Das hat der freundliche Polizist Claudia am Telefon erklärt, und sie meinte ich soll mich bitte SOFORT ins nächste Taxi setzen und da weg. 😀 Ups.

Wir haben uns in der Blue Mall getroffen, einer der wahrscheinlich teuersten Shopping Malls die ich je gesehen habe. Dann sind wir ins koloniale Zentrum gefahren; wunderschön! Kolumbus´ Haus kann man sich dort angucken, es gibt ein paar Ruinen, und ringsum haufenweise hübsche kleine Cafés. Und in der Bar wo wir unser Bier getrunken haben isses dann passiert: Ein Babykätzen hat sich auf meinem Schoß eingekuschelt und geschnurrt und geschnurrt und wär fast erstickt so doll hat es geschnurrt. ;D Ooooooiiiiiiii…..

Claudia jedenfalls ist großartig, ihre Wohnung super geil (IKEA Showroom) und ich hatte einen tollen letzten Abend in der Dominikanischen Republik!
Melde mich wieder aus Cuba! Hasta pronto!

Dom Rep, ein schöner Tag

Mittwoch, Dezember 15th, 2010

Ausschlafen. Wenn ich meine es ist zwölf (also meine übliche Aufstehenszeit des letzten halben Jahres), dann ist es hier erst sieben. So hab ich echt mal was vom Tag! 🙂
Heute war ich mit dem Herrn Tauchlehrer Kajak fahren und schnorcheln. Wir sind soooo weit rausgefahren auf das karibische Meer! Da hat nämlich wer ein Schiffswrack gemacht. Ist natürlich für die Touris, also mit voller Absicht untergegangen. Aber dass es genau DA untergegangen ist, das war dann doch ein Unfall. Man hatte ursprünglich einen anderen Platz vorgesehen. 😀
Es gibt Leute, die schnallen sich eine Sauerstoffflasche auf den Rücken und eine lange rote Boje die senkrecht aus dem Wasser steht, nehmen sich ein paar Urlauber und machen einen Spaziergang auf dem Meeresboden. Sehr interessant zu beobachten; fast noch interessanter als die Fische. 😉
Später fahren wir zu einem Russen-freien Strand und werden von den Einheimischen zu einem BBQ eingeladen. (Wo wir nicht hingehen werden, weil ich um elf schon wieder müde bin, weil das für mich vier ist…) Aber sehr nett, danke.

Oh, und ich hab die Flughafenband wiedergefunden! Einer von den kleinen Jungs aus dem Bus spielt da mit. Die empfangen nämlich auch die Touristen die mit der Fähre von ihrem Tagesausflug in den Nationalpark hier zurückkommen. Dann trommelt und ratscht es wieder wie verrückt, bis alle in ihren Hotels oder Bussen verschwunden sind.

Abends treffen wir uns mit einem belgischen Pärchen im Café. Die waren hier zum Tauchen bekommen ein Video von ihren Ausflügen mit tollen Unterwasser-Bildern, schön zusammengeschnitten und mit Musik und so. Das gucken wir (und das halbe Dorf) uns bei ein paar Flaschen Bier auf Großleinwand an – das erste Kino in Bayahibe. 😉
Die belgische Frau hat vor 3 Jahren auch eine Weltreise gemacht. Cool, Gleichgesinnte! Ich fühl mich wohl! 🙂

Dom Rep, doch gar nicht so schlimm

Mittwoch, Dezember 15th, 2010

Tag zwei, ich hab meinen Host endlich erreicht. Falsche Vorwahl, ach so. Hätt er ja mal was deutlicher schreiben können für den Touri…
Jedenfalls geht dann eine abenteuerliche Tour los. Von Bávaro/ Punta Cana mit dem Taxi nach Higüey. Dauert eine Stunde und kostet fünf Euro. Find ich gut. Dort in einen „Bus“. Der nimmt noch 8 kleine Jungs mit, die scheinbar grad aus der Musikschule kommen. Die meisten haben ein Instrument dabei und dasselbe Hemd an. Während der Fahr kuscheln die sich aneinander, schlafen ein bisschen, kraulen ihren Freunden den Kopf… süß. 🙂 Dann ist noch ein älterer Junge im Bus, dessen Job es ist, von den Mitfahrern das Geld zu kassieren, sich während der Fahrt weit aus der offenen Tür zu hängen und dem Fahrer per Schlag auf die Beifahrertüre zu signalisieren, wenn am Straßenrand jemand steht der mit will. Diese Fahrt (von Higüey nach Bayahibe) dauert auch eine Stunde und kostet 50 Cent. Prima! Als die Jungs sehen wie viel der „Kassierer“ von mir nimmt, reißen sie die Augen auf und halten die Luft an. Ist nämlich das Vierfache des üblichen Preises. Oder das Achtfache. Oder Zehnfache. Ich weiß es nicht.

Bayahibe gefällt mir auf Anhieb. Endlich mal ein paar Hunde auf der Straße, und sogar eine Katze. Hübsche kleine Bucht, nettes Café wo ich sitze, und das ganze Dorf ist voller Tauchschulen. Oh ja, und die Kellnerin im Café ist super freundlich, missachtet mich nicht, sondern ist ständig da und will ihr Essen und ihren Kaffee verkaufen. So gefällt mir das, endlich jemand der meinen Service-Gedanken teilt! 🙂

Als mein Host (der Tauchlehrer) Feierabend hat, holt er mich ab und wir fahren mit seiner rappeligen 80er zu seinem Appartement. Das liegt in der schickeren Gegend, wo fast nur Ausländer wohnen. (Er selber ist auch Brasilianer.) Der coolste hier ist sein Freund und Ex-Mitbewohner, der zwei Etagen unter ihm wohnt. Ein super lustiger, dauerbekiffter Spanier, der mir völlig selbstverständlich seine Wohnung inklusive Kühlschrank-Inhalt, Kaffee, Internet und Heißwasserdusche zur Verfügung stellt.
Jetzt hab ich auch endlich was vernünftiges zu Essen gefunden. Lauter einheimisches Zeug, Kochbanen-Karoffel-Pampe und Spiegelei gibt´s am ersten Abend. Am nächsten Tag Salat aus grünen Tomaten, Zwiebeln und Paprika, dazu ein riiiieeeesen Teller in Fett schwimmender Reis mit Erbsen (?). Ist also doch nicht so schwer was vegetarisches zu bekommen. Juhu, ich muss nicht verhungern!

Dom Rep, wie gruselig

Mittwoch, Dezember 15th, 2010

Eigentlich wollt ich ja gar nicht hier hin. Aber dank der reizenden USofA… okay, das will ich gar nicht vertiefen! Jedenfalls im Flugzeug, da saß schon einer neben mir – genau SO hab´ ich mir den typischen DomRep-Touri immer vorgestellt. :-/ Ist schon sein dritter Urlaub hier. Naja. In der Besucherkarte die man an Bord ausfüllen muss, wird auch nach dem Beruf gefragt. Angeblich isser „Ingeneur“. Ahso.
Ich also voller Vorurteile hier angekommen. Am Flughafen ging´s auch gleich los mit den-Touristen-Karibik-Feeling-Weismachen. Da spielt eine Band, pausenlos, es trommelt und ratscht ohne Unterbrechung. Leider macht das bei niemandem gute Laune, sondern nur genervte Gesichter, weil es außerdem brüllend heiß ist und eine einzige Waschküche, und die Ankuftshalle ist tatsächlich bloß EINE Halle mit zwei Schaltern, man muss halt raten wo sich wer anstellt. Wenn man richtig geraten hat darf man eine Einreisegebühr bezahlen (Geld wechseln geht aber leider erst später…), und dann findet man auch sein Gepäck wenn man spanisch spricht und sich durchfragen kann. Englisch spricht am Flughafen kaum jemand. (O-Ton: „You can pay in europes“ 😀 )
Das Gepächband fährt einen abenteuerlichen Kurs, und manchmal fällt in der Kurve ein Koffer runter. Doof wenn er HINTER das Band fällt, dann muss man da nämlich drüber klettern und mit dem Gepäck zurück. Keine Ahnung wie die zwei alleinreisenden Omis neben mir das schaffen sollen, also kletter ich halt für sie. NOCH hab ich nämlich gute Laune.

Okay, dann erreich ich meinen Couchsurfing-Host nicht. Shit! Die netten Mitarbeiter von airberlin die ich draußen kennenlerne haben auch keine Idee wo ich unterkommen könnte. Also Hotel. Billig. Cortesito Inn. Meinetwegen. 60 Dollar die Nacht? Wenn´s sein muss. Oh, Schimmel im Wandschrank. Wollt ich eh nicht benutzen. Hm, Mückenbrutplatz in der Dusche. Egal, ich hab ja mein Off-Spray dabei. ABER dass das Bett nach Füßen riecht, das gibt mir den Rest!… Schlafsack raus, und nachts bloß nicht die Arme rausstrecken!!

Ich brauch Internet, also ab ins Restaurant. Im Hotel gibt´s „heute“ kein Internet. Im Restaurant gibt´s dafür leider den besoffensten und aufdringlichsten Kerl der ganzen Stadt. Ich verbünde mich mit dem Kellner, und gemeinsam werden wir den Besoffenen schon nach einer Stunde wieder los. Aber Flüge buchen geht nicht, weil entweder opodo spinnt oder meine Bank spinnt. Dabei will ich doch hier weeeeeg!!!!