Unser Hostel in San Juan, das Pacha Mama, bietet Shuttle-Service zum Strand an. Ne halbe Stunde auf der Ladefläche von ´nem Pick up, und schon ist man an einem herrlichen Spot mit tollen Wellen! (Playa Maderas) Steve und ich nutzen das direkt am zweiten Tag. Haben allerdings nur 2 Stunden Zeit – die Jungs müssen ja Fußball gucken… Aber Spaaaaß macht´s!! 🙂 Das mit dem Surfen klappt auch noch ganz gut, wenn man bedenkt dass das letzte Mal fast 2 Jahre her ist. Ich schubbel mir halt die Knie am Brett auf – aber wenn das nicht passieren würde hätt´ ich auch nicht das Gefühl dass ich wirklich surfen war. Das gehört bei mir halt dazu.
Zwei Tage später sind wir mit ´ner großen Gruppe den halben Tag am Strand. Wir haben jede Menge Boards dabei, ich hol noch ein Boogieboard, und wir haben wieder jede Menge Spaaaß! 🙂 Jeder probiert sich mal durch die verschiedenen Bretterarten und -größen durch, es gibt ein wildes Rashguard-Getausche, und irgendwer macht immer Fotos.
Noch mal zwei Tage später mach´ ich mit Steve eine Bootstour. Da ist Surfen, Schnorcheln, Speerfischen und Angeln inklusive; der Trip dauert sechs Stunden. Als erstes fahren wir zum Playa Hermosa zum Surfen. Das Boot (also, die Nussschale) kann nicht durch die Wellen zum Strand fahren, daher wird der Anker hinter den Wellen geworfen, wir schmeißen die Bretter ins Wasser und paddeln los. DAS ist ja mal cool, da ist man direkt ganz hinten in den großen Wellen! Da komm ich sonst eher selten hin, da mir vom Paddeln vorher die Arme lahm werden. ABER jetzt!! Jihaaaa! Riesenspaaaaaß! 🙂
Nach ´ner Stunde hab´ ich nicht nur unzählige neue Schrammen und blaue Flecke, sondern ich hau mir auch ganz blöd den Knöchel an einer Finne an. Da wird der ganze Fuß taub und der Knöchel wird rot und blau und dick und vermiest mir erst mal das Surfen. Aber Schorcheln, das kann man auch mit kaputtem Fuß! Die Jungs gehen Speerfischen, aber ich hab´ eh nicht vor ´nen Fisch zu töten, geh also nur rumschnorcheln. Leider sieht man hier absolut nix… 😀
Aber es ist ja so unglaublich cool und chillig, einfach stundenlang auf dem Boot in der Sonne zu sitzen! Die vier Locals fischen die ganze Zeit, der Ami der noch dabei ist liegt nur rum weil er zu bekifft ist um sich zu bewegen, und die drei freundlichen Herren aus Israel nehmen das alles sehr ernst und weigern sich, in einer anderen Sprache als Hebräisch zu kommunizieren. Bunter Haufen! 🙂
Nach dem Speerfischen versuchen die Herren dann noch zu angeln. Die Gringos fangen natürlich nix – aber die Locals, und wer empfindlich ist der überspringt lieber den Rest vom Artikel.
Weil nämlich, Fische die zu klein zum Essen sind werden direkt zu Köder verarbeitet. Das war mir ja klar. Und so ist der kleine Fisch nicht ganz umsonst gestorben. Nur werden die Fische leider nicht getötet… Nein, sie werden bei lebendigem Leibe geschuppt. Autschn!! Der kleine Fisch zappelt wie wild. Würd ich auch! Dann schneidet der Fischer ihm unter der Flosse ins Fleisch. Gut, denk ich, wenn er jetzt nicht tot ist der Fisch, dann isser zumindest ohnmächtig… Der Fischer schneidet das Filet von einer Seite runter, dreht den Fisch rum und schneidet auch dort das Filet runter. Hab´ ich mittlerweile ein paar Mal gesehen wie ein Fisch zerlegt wird; wahrscheinlich könnt ich das inzwischen selbst. Aber als dann der Fisch da so liegt, nur noch aus Kopf und Schwanz und Gräten in der Mitte besteht, da seh ich dass er IMMER noch lebt und zappelt! 😮 O Graus! Ich lege dem Fischer freundlich nahe „Fuck, just kill it!!“ – das finden die Locals sehr lustig. Ist doch nur ´n Fisch… ICH BIN JA SO FROH DASS ICH VEGETARIER BIN!!!