Archive for the ‘Mexico’ Category

Weihnachten in Valladolid

Sonntag, Dezember 26th, 2010

So, da bin ich das erste Mal ÜBERHAUPT an Weihnachten nicht zu Haus. Weihnachten im Warmen, ganz was Neues für mich. 🙂
Hier in Valladolid gefällt mir das alles sehr gut! Bis Nachmittags bin ich noch in ChichĂŠn ItzĂĄ, danach im Hostel. Die halbe Familie der Hostelbesitzerin ist auch hier. Futtern sich voll und sind alle ziemlich stramm. Alle paar Minuten stellt mir jemand was Süßes hin. (Weil ich ja kein Hühnchen will, und das einzig Vegetarische was das Festtagsessen hergibt ist eben Süßkram.)
Nach diesem Zuckerschock brauch ich was Gesundes und beschließe, mir in der Stadt Gemüse zu holen und ´nen Salat zu machen. Zur Feier des Tages. 😉 Die Straßen im Dorf sind unglaublich voll, scheinbar muss jeder noch was besorgen für den Heiligen Abend. Und alle sind SO gut gelaunt, das macht echt Spaß hier rumzulaufen. Jeder strahlt einen an und grüßt freundlich.
Im Gemüseladen finde ich Tomaten und Zwiebeln, aber keinen Salat… den gibt´s nur bei der Frau auf der Straße die ihr Zeug vom Boden verkauft. Ich trau mich mal was und kauf ein paar Blätter von ihr. (Kostet übrigens genau so viel wie 4 Tomaten und 1 Zwiebel zusammen – schon wieder Touri-Preise für mich. :-/) Im Supermarkt finde ich neben den Jumbo-Dosen nach langer Suche auch noch Single-freundliche Portionen, wer hätt´s gedacht. Alles furchtbar amerikanische Größen hier… Was zum Kuckuck fängt man mit 2 kg Mayonnaise an???

Am nächsten Tag ist die Stadt wie ausgestorben. Liegen wahrscheinlich alle zu Hause auf der Couch und verdauen vor sich hin. Da kann ich ein bisschen Sightseeing machen. Gucke mir die zwei großen Kirchen im Ort an. Aber nur von außen, das muss reichen. Gehe außerdem in den Cenote. Das ist eine Höhle mit „Schwimmbecken“. Nur schwimmen mag ich nicht, weil´s heute bewölkt ist und nicht so warm.
Gönne mir noch einen Frappucino, der aber gar nicht gefroren ist und irgendwie säuerlich schmeckt. Aber bei soviel Fett und Zucker wie da drin ist wird das schon klar gehen! 😉

Abends regnet es dann tatsächlich für ein paar Minuten, so dass ich mich doch noch fast ein kleines bisschen wie zu Hause fühle… 😀

Chicken Pizza

Samstag, Dezember 25th, 2010
Hö?? Interessanter Wechselkurs...

Hö?? Interessanter Wechselkurs...

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Die Kleine soll ihre bestickten Lappen verkaufen. Aber das ist SO langweilig!

Die Kleine soll mit ihrer Mutter bestickte Lappen verkaufen. Aber das ist SO langweilig!

Chicken in ChichĂŠn

Chicken in ChichĂŠn

Das gruselige Wasserloch

Das gruselige Wasserloch

Privatführung für lau

Privatführung für lau

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Das ist kein ItzĂĄ-Gesicht, sonder ein spanisches Gesicht. Kann man (ganz klar!) am Hut erkennen.

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Steinhaufen

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Das Dampfbad liegt im unzugänglichen Teil der Anlage

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El Castillo

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Tief im Dschungel

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Mehr Steine

IMG_0567So, hab mir endlich die Steinhaufen angeguckt. Sehr hübsch, sehr interessant.

War um halb zehn morgens da. Was echt schlau war, da saßen die Touris aus CancĂşn nämlich noch beim Frühstück.

Das Castillo (das brühmte Pyramiden-Ding, Anm. d. Aut.) wird z. Zt. renoviert, ist daher nicht begehbar. Ändert aber nix am Eintrittspreis. Dafür hab´ ich woanders mal wieder Glück: Ich schlender so da rum, lande in einem ItzĂĄ-Wohnzimmer glaub ich. Als ich wieder rausgehe stehen da zwei Uniformierte und gucken verdutzt. Eigentlich ist dieser Teil abgesperrt. Hat nur jemand vergessen die Absperrung aufzustellen. Naja, aber wo ich schon mal hier bin.. und die Beiden grad nix zu tun haben.. gibt´s jetzt ´ne Privatführung für die chica. Total drollig, die zwei reichen mir grad bis zum untersten Rippenbogen. Aber das macht denen ja so Spaß und die chica hört sich alles an. Leider versteht die chica nich so viel, weil die alles in mexikanisch erklären und von langsam reden noch nie was gehört haben. Was? Ein Krieger mit Schuhen. So. Oh, und einer ohne Schuhe. Und ein weiblicher Krieger! Mit äh…. Punkten?? Okay, das sollte ich zu Hause nachschlagen. (Tu ich natürlich nicht, weil ich bis dahin das Wort schon wieder vergessen habe…)

Die Beiden wissen jedenfalls alle Zahlen und Daten und Fakten auswendig. Und so komm ich in den Teil von ChichĂŠn der der Öffentlichkeit nicht zugängig ist. Da turnen und klettern wir rum auf den Gebäuden. Yay, so ist Geschichte cool, mit Anfassen und reingehen und so! Nicht bloß bis zur Absperrung gehen und von draußen ein Foto machen… Und was wir hier machen, das wär in Deutschland ja SOWAS von verboten! An ´nem 10-Meter-Abgrund langklettern, auf 20 cm wo die Steine alle wackeln weil ja noch nix restauriert ist. Der Adrenalinschub reicht dann auch bis abends! 🙂

Die Jungs zeigen mir die Bilder auf sämtlichen Pfeilern, sehr aufschlussreich. Die Krieger sind scheinbar lebensgroß hier abgebildet, die Beiden betonen immer wieder wie grooooß die waren. „Waren wohl Deutsche“ frotzel ich und die beiden lachen ein überkrontes Lachen.

 

ChichĂŠn ItzĂĄ bedeutet „der Brunnen der ItzĂĄ“, und dieser Brunnen, das ist ein Cenote im nördlichen Teil der Anlage. Hier wurden bei Ausgrabungen massenweise Skelette gefunden von Kindern und Teenagerinnen und Haufen von Gold- und Silberschmuck. Mit großer Wahrscheinlichkeit waren das Menschenopfer. Ich sitz dann da am Rand und guck mir das Loch an. Die Wände sind fast senkrecht, und das Wasser ist grün und voller Algen und mit Blättern bedeckt und bewegt sich nicht. Bäh, das ist gruselig!! Als ItzĂĄ-Mama durfte man seine Kinder also nicht so doll gern haben. Und dann kommt mir noch ein anderer ganz ekliger Gedanke: „Brunnen“ bedeutet doch, dass die da ihr Trinkwasser geholt haben, nicht?! Ist auch die einzige Wasserquelle in der Gegend. Bah, da schmeißt man doch seine Toten nich rein!!! Wundert mich jetzt nicht mehr dass der Kriegsheld der ItzĂĄ halb Mensch halb Vogel war… Und dass die ItzĂĄ ausgestorben sind kommt ja sicher auch nicht von ungefähr. 😉

 

Gegen Mittag setz ich mich unter einen Baum, weil ich schon Kopfweh hab´ von der sengenden Sonne, trotz Käppi. (@Nina: Hab´ das hässliche Ding doch mitgenommen! 😀 @Katrin: Shit, wollt doch den Jeanshut mitnehmen…) Da treff ich dann den Menschen mit den überkronten Schneidezähnen wieder und er erzählt mir viel über seine Arbeit. Ich staune nicht schlecht als im 5-Minuten-Takt Busgruppen reinmarschieren. Eine Gruppe die laut Schildchen Felipe gehört versammelt sich direkt neben uns, und so lerne ich auch noch ganz viel über die Geschichte der Ausgrabungen. Zahnkrone meint, heute wär VIEL weniger los als sonst. Was für ´ne schlaue Idee von mir an Heiligabend herzukommen! 🙂

FELIZ NAVIDAD!!

Zeit ist relativ. Größe auch.

Freitag, Dezember 24th, 2010

 

Note to self: Wenn ein Einheimischer Dir sagt die Fahrt dauert 2 Stunden, dann dauert sie 4. Oder vielleicht 5.
So war das bei der Fahrt von Bayahibe nach Santo Domingo, weshalb die arme Claudia so lange auf mich warten musste. Von CancĂşn nach Valladolid war´s auch so. Mein Host hat behauptet, von CancĂşn nach ChichĂŠn ItzĂĄ dauert´s 2 Stunden. Steh ich also morgens um halb sechs auf und mach mich auf den Weg. An der Central Bus Station will ich ein Ticket kaufen, aber dass der Bus erst um 9 geht macht mich stutzig. Ja, erklärt die Tante am Ticketschalter, das ist der schnelle Bus. Ich könne auch den um 8 nehmen, aber der braucht viereinhalb Stunden. Dieser hier nur drei. Ich bin entsetzt und mache mich auf den Rückweg. Unverrichteter Dinge. Um 12 bei den Mayas aufschlagen, so hatt´ ich mir das nicht vorgestellt… Der neue Plan ist also, in ein Dorf umzuziehen das näher am Objekt der Begierde liegt, und dann von dort aus morgens loszufahren. Valladolid bietet sich an – laut Straßenkarte hab´ ich dann schon mal 3/4 der Strecke hinter mir. Erstaunlicherweise dauert die Fahr hierher 4 Stunden. Wie zum Geier kann mir jemand versichern, ich wäre in 2 Stunden in Chichen???

Jedenfalls hab´ ich jetzt erst mal die Schnauze voll vom Busfahren, und Valladolid ist so hübsch dass ich erst mal hier rumhängen werde. Das Hostel ist schick, ich hab´ das Achtbettzimmer für mich allein, und das Dorf ist auch sehr schnuckelig.
Arturo (mein Host in CancĂşn) meinte, es sei ein sehr kleines Dorf, daher würde ich leicht eine billige Unterkunft finden. Ich hätte also niemals erwartet, in einer Stadt mit immerhin 40.000 Einwohnern zu landen.
Heute hab´ ich nur gefaulenzt. ChichĂŠn ItzĂĄ ist ja morgen auch noch da. Und übermorgen auch. Bis zum Mittag hatte ich Gesellschaft von zwei Jungs aus Dänemark. Juppie, Nachbarn! 🙂 Dann hab ich beschlossen Nähgarn zu kaufen. Mein Spaghetti-Top ist mir für Südamerika entschieden zu weit ausgeschnitten, das gehört geändert. Und wo ich schon mal unterwegs war, da wollt ich auch direkt ´nen Aufnäher für meinen Rucksack kaufen. Hab mich durch dutzende Läden gefragt. Die verkaufen jeden Tinnef, nur so was nützliches wie eine Flagge, das hat´s nirgends. Eigentlich gibt´s überall nur Pinatas zu kaufen… (Mist, immernoch kein enje!) Ein Kerl in einem Laden schickt mich einen Block weiter. Miranda hat sowas. Behauptet er. Ich denk noch, bestimmt haben die einen Deal, wenn Du was nicht hast, schick die Leute zu mir. Aber gut, wenn die Tante das hat, dann geh ich eben zu Miranda. Als ich vor dem Laden stehe guck ich aber blöd: Miranda verkauft ausschließlich Babykleidung! Herzlichen Dank für den Tip Mister.
Aber immerhin hab ich Nähgarn gefunden. Top ist jetzt weniger ausgeschnitten. Ätschebätsch ihr doofen Polizisten! Und ihr doofen Ladenbesitzer! Und ihr doofen Söhne von Hostelbesitzerinnen! 😛