Archive for Dezember, 2011

Weihnachten Ozzie-Style

Mittwoch, Dezember 28th, 2011

Weihnachten in der Sonne kenn´ ich ja jetzt schon. Waaaahnsinn, ein Jahr ist es schon her dass ich in Valladolid in Mexico war und mir Chichén Itzá angeguckt hab´! 😮 Dieses Jahr eben Sydney; was Besonderes erwarte ich gar nicht vom Weihnachtsfest. Richtige Weihnachtsstimmung kommt in der Stadt eh nicht auf. Daher macht es mir auch gar nichts aus, am 24. zu arbeiten. Ist außerdem schön, die Kollegen zu sehen und allen Frohe Weihnachten wünschen zu können. Immerhin ist dieser bunte Haufen meine Sydney-Familie.
Nach der Arbeit gehe ich zum Martins Place, dort steht ein großer Christbaum den ich mir noch nicht angeguckt habe. Von dort dann weiter zum Hyde Park, wo die St Marys Cathedral steht. Dort gibt es in der Weihnachtszeit eine Lichtshow die ich mir bisher nicht angeguckt hatte.
Vor der Kirche eine riesen Menschenmenge. Tritt Jacko hier heute auf?!? Oder wollen die allen Ernstes alle in die Mitternachtsmesse?? Ich nicht, ich reih mich da nicht ein. Ich gehe um die Kirche herum zu der Seite an der die Lichtshow zu sehen ist. Und das ist ja mal SO viel cooler als ich mir vorgestellt hatte! Nix mit Sternchen und so – da laufen hübsche animierte Bildchen auf der Kirchenfront, musikalisch untermalt. Das diesjährige Thema der Lightshow ist „Peace“, und das haben die schön umgesetzt finde ich!
Als die Türen zur Mitternachtsmesse öffnen, rennen die Menschenmassen zu den Toren der Kirche. Da muss ich mich mal kurz fremdschämen. Alle wollen Jesus als Erster zum Geburtstag gratulieren…
Ich guck mir lieber in Ruhe die Lichtshow an, mach noch ein paar Fotos und Videos. Als ich mich sattgesehen habe, gehe ich auch mal die Treppen zur Kirche hoch. Gerade singt der Chor „Ave Maria“, das find ich dann doch endlich sehr weihnachtlich. Allerdings hab´ ich Shorts an, also geh´ ich nicht in die Kirche rein, das wär unpassend. Stattdessen spazier ich nach Hause und lass den Heiligen Abend online ausklingen. 🙂

Am Sonntag den 25., dem eigentlichen Weihnachtstag für die Australier (wie für die Engländer), nämlich Boxing Day, habe ich frei. (Das Löwenbräu hat eh nur zum Mittagessen auf, um 15 Uhr wird zugemacht.) Ab 16 Uhr ist unsere „Betriebsweihnachtsfeier“ am Bronte Beach. Ich treff mich vorher mit unserer Barista Sabrina und Drinkrunnerin Susann auf ´nen Frühstückskaffee, und wir fahren zusammen mit dem Bus Richtung Strand. Der halbe Bus ist schon voll mit Löwenbräu-Personal.
Und der ganze Strand ist voll mit Leuten! Halb Syndey ist scheinbar an diesen kleinen Strand gekommen.
Wir haben einen hübschen Platz auf der Wiese, ganz oben auf einem Hügel. Edita und Reinhardt, unsere Chefs, haben alles vorbereitet. Es gibt Hotdogs (für Reinhardt und mich mit Tofu-Würstchen) und neverending Biervorrat. Edita macht einen auf Servicekraft und kümmert sich drum dass JEDER STÄNDIG was zu trinken hat. Es gibt Bier (na klar), Cider oder Fruchtpunsch. 5 Flaschen alkoholfreies Bier stehen noch irgendwo, und eine Flasche O-Saft die nicht mehr in den Punsch reingepasst hat – das war´s mit alkfreien Alternativen. Also sind alle ziemlich bald beschickert, und Petrus hat auch noch klasse Weihnachtssonne beschert!
Nach dem Essen gehen wir runter zum Strand und schmeißen uns in die Wellen. Das ist das erste Mal dass ich in Sydney schwimmen gehe! Die Wellen sind der OBERhammer, ich hätt´ jetzt gern ein Brett dabei! Aber auch so riesen Spaß; nur mit der Strömung muss man ein bisschen aufpassen, die ist krass. Die Rettungsschwimmer am Strand sind auch entsprechend nervös. 🙂
Gegen Abend, als die Gruppe immer kleiner wird, beschließt der „harte Kern“, von der Picknickwiese an den Strand umzuziehen. Da ist kein Mensch mehr, auch die Rettungsschwimmer haben längst Feierabend. Die Wellen sind noch höher als tagsüber und sehen im Dunkeln echt gruselig aus. Allerdings nicht gruselig genug, um uns vom Nachtschwimmen abzuhalten – Julian, Maxim und ich springen noch mal ins Wasser. Jiiihaaa!

Tja, was soll ich sagen… So könnte Weihnachten jedes Jahr sein!! 🙂

365 und kein bisschen leise

Montag, Dezember 12th, 2011

Happy Birthday liebe Weltreise! Heute bist Du ein Jahr alt. Ein unglaublich schnelles Jahr!.. Man man man, wie die Zeit rast… Fühlen sich wohl Eltern so wenn ihre Kinder Geburtstag haben?! 😉

Wenn ich meine alten Blogeinträge lese kommt mir das vor wie eine Geschichte die mir ein Fremder erzählt. Dann muss ich mir jedes Mal bewusst machen, nein, das hast Du alles selbst erlebt!
Abgefahren!!

365 Tage, 4 Kontinente (oder 3…) 10 Länder, 7 Staaten, 58 Orte. Über 300 Reisebekanntschaften gemacht, viele ganz tolle Menschen kennengelernt. 29 Tauchgänge. Tausend Pläne geschmiedet. Die Hälfte davon wieder verworfen… Unzählige neue Narben. Viele viele Dummheiten begangen. Magische Momente erlebt. Paradiese entdeckt. Gelassenheit gelernt. Wertvolle Erinnerungen für´s ganze Leben gesammelt.
Und es geht weiter!

 

I walk the maze of moments
But everywhere I turn to
Begins a new beginning
But never finds a finish
I walk to the horizon
And there I find another
It all seems so surprising
And then I find that I know

The moon upon the ocean
Is swept around in motion
But without ever knowing
The reason for its flowing
In motion on the ocean
The moon still keeps on moving
The waves still keep on waving
And I still keep on going

I wonder if the stars sign
The life that is to be mine
And would they let their light shine
Enough for me to follow
I look up to the heavens 
The night has clouded over
No spark of constellation
No Vela no Orion

The shells upon the warm sands
Have taken from their own lands
The echo of their story
But all I hear are low sounds
As pillow words are weaving
And willow waves are leaving
But shoud I be believing
That I am only dreaming

You go there you’re gone forever
I go there I’ll lose my way
If we stay here we’re not together
Anywhere is

To leave the tread of all time
And let it make a dark line
In hopes that I can still find
The way back to the moment
I took the turn and turned to
Begin a new beginning
Still looking for the answer
I cannot find the finish
It’s either this or that way
It’s one way or the other
It should be one direction
It could be on reflection
The turn I had just taken
The turn that I was making
I might be just beginning
I might be near the end.

(Enya, „Anywhere is“)

So ein Gemeiner Wobbegong

Freitag, Dezember 2nd, 2011

Der Gemeine oder Gefleckte Teppichhai, auch bekannt unter dem australischen Namen Wobbegong, ist eine Art aus der Familie der Teppichhaie. Er lebt an der Südküste Australiens und kann eine Körperlänge von über drei Metern erreichen.

Die Art wird allgemein trotz ihrer Größe als harmlos betrachtet; Bissunfälle kommen vor allem vor, wenn Badende oder Taucher auf die ruhig am Meeresboden liegenden Tiere treten. Regional besteht ein hoher Fischereidruck auf die Haie, so dass sie vor allem vor New South Wales als gefährdet betrachtet werden.

Trotzdem gibt´s davon einige zu betrachten wenn man vor Sydney tauchen geht, und genau das haben Meike und ich gestern gemacht. Der teuerste und kürzeste Tauchgang EVER: 175$ haben wir jede auf den Tisch gelegt, und Tauchlehrerin Jamie nimmt uns einmal 35 Min, einmal 30 Minuten mit, das find´ ich schon enttäuschend. ABER endlich wieder unter Wasser zu sein und coole Sachen zu sehen und zu „fliegen“ ist eigentlich jeden Cent wert.

Von den ziemlich hässlichen Wobbegongs sehen wir 2 große und einen ganz kleinen der sich unter Steinen versteckt; außerdem einen ziemlich großen und ziemlich coolen Octopus, Baby Cuttlefish (Tintenfisch) und hunderte von kleinen Fischchen.

Keiner von uns tritt auf einen Hai 😀 und deshalb sind die einfach nur faul und liegen am Boden rum und warten drauf dass ihnen gebratene Tauben.. äh… frische Fische ins Maul schwimmen.

Ein bisschen blöd stell´ ich mich aber doch an glaube ich. Jamie hat uns absichtlich zu viel Gewicht aufgepackt, und nach 5 Monaten des gar nicht Tauchens hab´ ich doch tatsächlich ein paar Probleme mit der Justierung und paddel mehr mit den Füßen als nötig. Als wir durch ein paar Felsspalten schwimmen hau´ ich mit dem Fuß gegen die Steinwand. Mein Knöchel, der seit meinem kleinen Surfunfall in Nicaragua mein neuralgischer Punkt ist, muss wieder drunter leiden. Das bisschen Blut das ich lasse ist wurscht und interessiert nicht mal die Haie, aber jetzt ist der Knöchel wieder angeschwollen und der Fuß taub. Scheinbar war der Nerv noch nicht wieder ganz zusammengewachsen. Naja, bis ich heirate ist das sicher verheilt!… 😉

Leider keine Unterwasser-Fotos, da ich noch immer keine Unterwasser-Kamera besitze. (Also, falls noch jemand nach einem Geburtstagsgeschenk für mich sucht…;) ) Hab´ ein paar Fotos aus dem Internet rausgesucht, damit ihr eine Vorstellung habt was da für Tierchen unterwegs sind.