Archive for the ‘El Salvador’ Category

El Salvador, das unbekannte Land

Sonntag, März 6th, 2011

Ich hab´ den Pazifik gefunden!! Endlich! Und zwar in El Salvador, Playa el Tunco, zu Deutsch Schweinestrand. El Tunco liegt südlich von San Salvador. Das ist die Hauptstadt von El Salvador, und ich glaube das muss ich echt erwähnen, da die wenigsten Menschen scheinbar wissen wo El Salvador überhaupt liegt. Auch von anderen Reisenden Infos zu bekommen ist so gut wie unmöglich, da kaum einer El Salvador bereist. Die meisten machen die klassische Route: Guatemala, Honduras, Nicaragua – oder umgekehrt.
Ich les natürlich auch nicht ausführlich genug im Reiseführer bevor ich hier ankomme. Bin also erst mal relativ erstaunt als ich am Geldautomaten US-Dollars bekomme. Naja denk ich, tausch ich die halt um in Colones. 😀 Haha, Colones gibt´s schon seit 10 Jahren nicht mehr, der Dollar ist seitdem die Landeswährung. Gut zu wissen… Hab´ ich Doofi eben 150,- Dollar auf Tasche. Aber die sind weg wie nix, hab´ ich allen Ernstes in 3 Tagen verballert. (Na guuuut, vielleicht war ich EINmal shoppen… Aber nur EIN Shirt und EIN Rock, ich schwör´s!)

Playa el Tunco jedenfalls ist ein kleines Surferdorf; es gibt 3 Hauptstraßen und sonst nur Dreckwege. Ein paar Hostels gibt´s hier, ca. 15 Läden und vielleicht 20 Restaurants oder Fressbuden. Joa, und das war´s auch schon. Tunco ist pupslangsweilig wenn man nicht surft. Und ich surfe nicht; irgendwie gefällt mir „die Szene“ hier nicht. 😉

Oh, ich hab´ mal wieder lustige Reisebekanntschaft gemacht im Bus von Guate City nach San Salvador: Mike aus Irland, ca. Mitte 50 und aufgrund seiner fehlenden Spanisch-Kenntnisse hoffnungslos verloren. Wir sind die einzigen Gringos im Bus und er quatscht mich an. Und ist später heilfroh dass ich ihm helfe beim Durchschlagen. Oh man, der hätt´s allein nie an einem Tag bis ans Meer geschafft; wahrscheinlich hätt´ er die erste Nacht in San Salvador verbracht und die zweite in La Libertad, bevor er endlich den richtigen Weg gefunden hätte.
Sein ältester Sohn ist auch sehr besorgt dass sein Vater im bösen Mittelamerika rumtourt, daher muss Mike alle paar Tage zu Hause anrufen. 🙂

Die Leute in meinem Hostel sind auch sehr nett, und wir verbringen einen lustigen Nachmittag mit Rum, frisch gepflückter Ananas und Bob Marley. Jo mei, bin i denn scho wieda in der Karibik??

Nein, ich bin natürlich am Pazifik!! Das ist ganz großartig und beeindruckend! An meinem ersten Morgen geh ich direkt nach dem Frühstück zum Strand. Der ist schwarz, das ist mir sehr sympatisch! Man kann das Meer schon von weitem riechen, weil es schön salzig ist. Und hören kann man es, denn hier gibt es WELLEN! Und was für Wellen, aye caramba!
Ich hab´ meine Tasche dabei, also erst mal nur mit den Füßen ins Wasser. Ich steh im nassen Sand, die erste Welle kommt angerollt, schwappert um meine Füße rum – und weg isse wieder, als wär nix gewesen. Dabei ist das ganz doll spektakulär find´ ich! Da musst´ ich erst 30 werden, bevor meine Füße im größten und tiefsten Ozean der Welt stehen.
Jetzt hält mich auch nix mehr; ich bring meine Sachen ins Hostel, lauf fix wieder zum Strand und schmeiß mich in die Wellen. Was für ein Spaß! 🙂

Heute Mittag ging es dann weiter. Eine Nacht muss ich in San Salvador verbringen, um dann morgen früh um 4.45 Uhr (!!) den Bus nach Managua in Nicaragua nehmen zu können. San Salvador nennt der Reiseführer eine „moderne Stadt“ – das tut er gern der Reiseführer; eine große Stadt mit vielen Geschäften „modern“ nennen. Hier allerdings stimmt die Realität mit meiner Vorstellung von Modernität überein. Wenn ich´s nicht besser wüsste könnt ich glauben ich wär´ in einer südeuropäischen Stadt. Schick.
Das Hotel der Busgesellschaft (Ticabus), in dem ich absteige, liegt natürlich in einer extrem schlechten Gegend. Was soll´s, für eine Nacht wird das schon klargehen. Und ich find´ nach langem mal wieder Essen das nicht für Touris gemacht ist: Fettiger Gemüsereis, Rührei mit Zucchini, heißer Kartoffelsalat mit ordentlich Majo drin und frisch gebackene Tortilla. Yummie.