Da sitz ich jeden Tag am See und guck auf´s Wasser – aber INS Wasser bin ich die ganze Zeit nicht gegangen.. Zum Schwimmen isses viel zu kalt und am Ufer zu schmutzig und nicht wirklich verlockend. Aber Wasser hat ja diese magische Anziehungskraft auf mich – also hab´ ich mich mal schlau gemacht was Tauchen im See angeht. Und hab´ tatsächlich eine Tauchbasis gefunden in Santa Cruz.
Letzten Donnerstag bin ich also mit dem Boot dort hin gefahren. In Santa Cruz gibt es buchstäblich nichts außer 2 Hotels und 1 Café. Nicht mal ´nen Supermarkt. Bleibe also nur eine Nacht, um meinen Altitude Specialty-Kurs zu machen. (Wen´s interessiert der gucke hier: http://www.padi.com/scuba/tauchen/padi-Kurse/Tauchkurse-für-Taucher/Alle-PADI-Kurse-anschauen/Tauchen-in-grösserer-Höhe/default.aspx)
Nachmittags 3 Stunden Unterricht mit Tauchlehrer Andy aus England. Puh, das ist ganz schön viel Physik und Mathe! Und das alles in Fremdsprache, da brummt mir ordentlich der Schädel nach so viel Theorie. Aber den Fragebogen füll ich wohl ordentlich aus; Andy hat jedenfalls nix zu meckern.
Am nächsten Morgen treffen wir uns nach dem Frühstück und machen unsere Ausrüstung fertig. Dominik ist noch dabei, der fängt heute seinen Divemaster hier an.
Die Ausrüstung ist ein bissel anders als in der Karibik: Der Tauchanzug ist 7mm (!) dick und besteht aus 2 Teilen; ich fühl mich wie ein Raumfahrer. Voll ausgerüstet watscheln wir den ganzen Weg vom Shop zum Dock und auf´s Boot, da wird mir schon ordentlich warm.
Das Boot ist nur eine kleine Schaluppe, also MUSS man hier á la James Bond ins Wasser: Auf die Reeling setzen und rückwärts reinfallen lassen. Aber das macht mir eh mehr Spaß als der Giant Stride, bei dem man mit den Füßen zuerst reinspringt.
Mein Regulator leckt ein bissel, daher atme ich erstmal ordentlich Lago Atitlán ein. Die Ausrüstung ist aber schnell getauscht, und los geht´s.
Die Sicht im See ist echt für´n A***, gerade mal 6 m weit kann man gucken. Das ist ok wenn man Richtung Ufer guckt, da sieht man Lavagestein, Krabben, Pflanzen und jeeeede Menge Krabben. Und Fische. Oh, und Krabben. Nur wenn man Richtung offenes Wasser guckt sieht man – nichts! Das ist gruselig! Man weiß nicht was da direkt neben einem rumschwimmt. Ständig hört man irgendwelche unidentifizierbaren Geräusche, und da man unter Wasser keine Richtung orten kann und immer denkt ein Geräusch käme von oben, beschließe ich dass das Boote sind. Es KÖNNTE aber sonstwas sein. Das Seemonster zum Beispiel. Gerüchten zufolge frisst es nur Mädchen. Doof dass ich mit 2 Kerlen unterwegs bin…
Das Monster taucht aber die ganze Zeit über nicht auf, und so kann ich mich voll drauf konzentrieren mich an die Gegebenheiten in Süßwasser zu gewöhnen. Durch den Druckunterschied in dieser Höhe (1562 m) sind die Druckveränderungen unter Wasser viel dramatischer – kaum geh ich ein paar Meter runter, wird alle Luft in mir und meiner Ausrüstung komprimiert, und zwar viel stärker als im Meer, so dass ich das Gefühl habe zu sinken wie ein Stein und viel viel mehr Luft in meiner Weste brauche. Dasselbe gilt wenn man ein paar Meter höher geht: Plötzlich weitet sich die Luft sooo weit aus, und man muss aufpassen nicht direkt zur Oberfläche zu schießen. Ich fühl mich wie Popcorn. 😀
Die Tauchgänge machen jedenfalls beide viel Spaß, und ich bin froh im Wasser zu sein und bin jetzt außerdem zertifizierte Bergseetaucherin! 🙂
hiermit poste ich den fetten „gefällt mir“ Button. Das liest sich ja wie Du redest… 🙂
Warum hast Du Deinen Namen geändert??
Ach ja, und danke für die Blumen! 🙂
Habichnich namen geändert.
Habich von dr Arbeit aus geschrieben und´s vercheckt 😉