Zeit ist relativ. Größe auch.

 

Note to self: Wenn ein Einheimischer Dir sagt die Fahrt dauert 2 Stunden, dann dauert sie 4. Oder vielleicht 5.
So war das bei der Fahrt von Bayahibe nach Santo Domingo, weshalb die arme Claudia so lange auf mich warten musste. Von Cancún nach Valladolid war´s auch so. Mein Host hat behauptet, von Cancún nach Chichén Itzá dauert´s 2 Stunden. Steh ich also morgens um halb sechs auf und mach mich auf den Weg. An der Central Bus Station will ich ein Ticket kaufen, aber dass der Bus erst um 9 geht macht mich stutzig. Ja, erklärt die Tante am Ticketschalter, das ist der schnelle Bus. Ich könne auch den um 8 nehmen, aber der braucht viereinhalb Stunden. Dieser hier nur drei. Ich bin entsetzt und mache mich auf den Rückweg. Unverrichteter Dinge. Um 12 bei den Mayas aufschlagen, so hatt´ ich mir das nicht vorgestellt… Der neue Plan ist also, in ein Dorf umzuziehen das näher am Objekt der Begierde liegt, und dann von dort aus morgens loszufahren. Valladolid bietet sich an – laut Straßenkarte hab´ ich dann schon mal 3/4 der Strecke hinter mir. Erstaunlicherweise dauert die Fahr hierher 4 Stunden. Wie zum Geier kann mir jemand versichern, ich wäre in 2 Stunden in Chichen???

Jedenfalls hab´ ich jetzt erst mal die Schnauze voll vom Busfahren, und Valladolid ist so hübsch dass ich erst mal hier rumhängen werde. Das Hostel ist schick, ich hab´ das Achtbettzimmer für mich allein, und das Dorf ist auch sehr schnuckelig.
Arturo (mein Host in Cancún) meinte, es sei ein sehr kleines Dorf, daher würde ich leicht eine billige Unterkunft finden. Ich hätte also niemals erwartet, in einer Stadt mit immerhin 40.000 Einwohnern zu landen.
Heute hab´ ich nur gefaulenzt. Chichén Itzá ist ja morgen auch noch da. Und übermorgen auch. Bis zum Mittag hatte ich Gesellschaft von zwei Jungs aus Dänemark. Juppie, Nachbarn! 🙂 Dann hab ich beschlossen Nähgarn zu kaufen. Mein Spaghetti-Top ist mir für Südamerika entschieden zu weit ausgeschnitten, das gehört geändert. Und wo ich schon mal unterwegs war, da wollt ich auch direkt ´nen Aufnäher für meinen Rucksack kaufen. Hab mich durch dutzende Läden gefragt. Die verkaufen jeden Tinnef, nur so was nützliches wie eine Flagge, das hat´s nirgends. Eigentlich gibt´s überall nur Pinatas zu kaufen… (Mist, immernoch kein enje!) Ein Kerl in einem Laden schickt mich einen Block weiter. Miranda hat sowas. Behauptet er. Ich denk noch, bestimmt haben die einen Deal, wenn Du was nicht hast, schick die Leute zu mir. Aber gut, wenn die Tante das hat, dann geh ich eben zu Miranda. Als ich vor dem Laden stehe guck ich aber blöd: Miranda verkauft ausschließlich Babykleidung! Herzlichen Dank für den Tip Mister.
Aber immerhin hab ich Nähgarn gefunden. Top ist jetzt weniger ausgeschnitten. Ätschebätsch ihr doofen Polizisten! Und ihr doofen Ladenbesitzer! Und ihr doofen Söhne von Hostelbesitzerinnen! 😛

2 Responses to “Zeit ist relativ. Größe auch.”

  1. encanto sagt:

    Nanu, wer issen das jetzt unten links? Kenn ich auch noch nicht, hat sich aufgehaengt? Das mit dem Top finde ich nen Schritt in die richtige Richtung! Isa trug schliesslich Maennerklamotten, wenn sie auch Kerls liebte….

  2. tinibini sagt:

    Unten links ist der einzige Teil der Weihnachtsdeko der nicht blinkt, flackert und piept. Dass er sich aufgehängt hat ist tatsächlich schade, wir hätten Freunde werden können. Ich mag so stille Typen!

    Das Top war für europäische Verhältnisse völlig in Ordnung, nur hier sind alle Männer genau auf meiner Ausschnitthöhe. Die Frauen reichen mir teilweise sogar nur bis knapp über die Hüfte! Na jedenfalls: Nie mehr mit nacktem Schlüsselbein auf die Straße!! ;D

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