Tag zwei, ich hab meinen Host endlich erreicht. Falsche Vorwahl, ach so. Hätt er ja mal was deutlicher schreiben können für den Touri…
Jedenfalls geht dann eine abenteuerliche Tour los. Von Bávaro/ Punta Cana mit dem Taxi nach Higüey. Dauert eine Stunde und kostet fünf Euro. Find ich gut. Dort in einen „Bus“. Der nimmt noch 8 kleine Jungs mit, die scheinbar grad aus der Musikschule kommen. Die meisten haben ein Instrument dabei und dasselbe Hemd an. Während der Fahr kuscheln die sich aneinander, schlafen ein bisschen, kraulen ihren Freunden den Kopf… süß. 🙂 Dann ist noch ein älterer Junge im Bus, dessen Job es ist, von den Mitfahrern das Geld zu kassieren, sich während der Fahrt weit aus der offenen Tür zu hängen und dem Fahrer per Schlag auf die Beifahrertüre zu signalisieren, wenn am Straßenrand jemand steht der mit will. Diese Fahrt (von Higüey nach Bayahibe) dauert auch eine Stunde und kostet 50 Cent. Prima! Als die Jungs sehen wie viel der „Kassierer“ von mir nimmt, reißen sie die Augen auf und halten die Luft an. Ist nämlich das Vierfache des üblichen Preises. Oder das Achtfache. Oder Zehnfache. Ich weiß es nicht.
Bayahibe gefällt mir auf Anhieb. Endlich mal ein paar Hunde auf der Straße, und sogar eine Katze. Hübsche kleine Bucht, nettes CafĂ© wo ich sitze, und das ganze Dorf ist voller Tauchschulen. Oh ja, und die Kellnerin im CafĂ© ist super freundlich, missachtet mich nicht, sondern ist ständig da und will ihr Essen und ihren Kaffee verkaufen. So gefällt mir das, endlich jemand der meinen Service-Gedanken teilt! 🙂
Als mein Host (der Tauchlehrer) Feierabend hat, holt er mich ab und wir fahren mit seiner rappeligen 80er zu seinem Appartement. Das liegt in der schickeren Gegend, wo fast nur Ausländer wohnen. (Er selber ist auch Brasilianer.) Der coolste hier ist sein Freund und Ex-Mitbewohner, der zwei Etagen unter ihm wohnt. Ein super lustiger, dauerbekiffter Spanier, der mir völlig selbstverständlich seine Wohnung inklusive Kühlschrank-Inhalt, Kaffee, Internet und Heißwasserdusche zur Verfügung stellt.
Jetzt hab ich auch endlich was vernünftiges zu Essen gefunden. Lauter einheimisches Zeug, Kochbanen-Karoffel-Pampe und Spiegelei gibt´s am ersten Abend. Am nächsten Tag Salat aus grünen Tomaten, Zwiebeln und Paprika, dazu ein riiiieeeesen Teller in Fett schwimmender Reis mit Erbsen (?). Ist also doch nicht so schwer was vegetarisches zu bekommen. Juhu, ich muss nicht verhungern!