Im Dorf der Pseudohippies

 

Byron Bay ist ja soooo cool, so laid back, alles voller Hippies. Hab´ ich gehört. Das hat mich ein bisschen abgeschreckt, denn wenn sich im Jahre 2012 jemand als „Hippie“ bezeichnet, dann stimmt da meist was nicht… Es hat mich aber nicht so sehr abgeschreckt dass ich nicht mal selber hinfahren würde um zu gucken!

Okay, voller Skepsis in Byron angekommen. Begrüßt wurden Sev und ich von strömendem Regen. Wir sind erst mal frühstücken gegangen, und während ich da so saß hab ich versucht völlig unvoreingenommen zu sein und open minded und so. Hab´ auch tatsächlich charmante Dinge an Byron entdeckt; fröhliche Kinder, liebevoll eingerichtete Cafes – und unser Frühstück ist der Wahnsinn, super lecker! Auch super teuer.
Das Hostel gefällt mir dann nicht, so sehr ich mir auch Mühe gebe. Der Teppichboden im Zimmer riecht nach Schweißfüßen, das kann ich leider nicht ausblenden. Dafür hat das Hostel einen ganz tollen privaten Zugang zum Strand; ein Stück durch den Wald, über stillgelegte Bahngleise, wieder ein Stück durch den Wald, und tadaaaa, ist man am weiten weißen Sandstrand. Hübsch.

Mein Problem mit Byron sind die dortigen Touristen: 20-jährige (vornehmlich deutsche) Abiturienten, die sich für Hippies halten (womit wir beim Thema wären). Hippie sein, das hat hier nichts zu tun mit freier Liebe, Naturverbundenheit oder gesellschaftskritischem Denken; statt Konsumkritik zu üben wird konsumiert – Hippie sein bedeutet hier nämlich, lange Röcke zu tragen, Gehäkeltes und Sandalen, und zwar am besten Markenware. Hippie sein hat hier nix zu tun mit Spirit, sondern bloß mit Optik. Das ist eine ziemlich geistlose Community, damit kann ich mich nicht anfreunden.
Meine zwei im Voraus gebuchten Nächte sollen dann auch reichen, verlängert wird nicht.
Aber eins muss man ja lassen: Hübsch aussehen tut´s, dieses Byron Bay. 🙂

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