Archive for Februar, 2011

Ausflug nach San Marcos

Sonntag, Februar 27th, 2011

Gegenüber von San Pedro liegt San Marcos. Das ist das Esoterik-Dorf; hier kann man Meditieren und bekommt eine Woche lang Sprechverbot, man kann sich reconnecten lassen (kann mir einer erklären was das ist??) oder geht zur Reflexzonenmassage oder macht Kunst aus Müll oder bastelt seinen eigenen Schmuck – hier gibt´s halt alles was das Hippie-Herz begehrt. 😉

UND hier gibt´s ein Kliff, auf das ein paar Wahnsinnige eine Plattform gebaut haben von der die noch wahnsinnigeren runterspringen. Schätzungsweise 8-10 Meter hupft man da runter ins Wasser.
Gerüchte besagen, wenn man in den See springt lebt man 5 Jahre länger. Na, die Chance muss ich doch nutzen. Außerdem springt scheinbar JEDER von den Klippen, da will ich mich ja nicht lumpen lassen.

Nachdem Yujin, die ich in Santa Cruz kennengelernt habe und die jetzt auch in San Pedro wohnt, und ich uns das Dorf ausführlich angeguckt haben, was ca. 15 Minuten dauert, klettern wir am Ufer lang zur Plattform hoch.
Oben ist alles voller Mädels, die alle ein bissel skeptisch sind und sich aber alle überwinden und runterspringen. Mich kostet´s geschlagene 5 Minuten, bis ich mich entschließe schon mal meine Klamotten auszuziehen, und weitere 5 Minuten, bis ich tatsächlich runter springe. Aber immerhin, ich hab´s getan!! 🙂

Die Jungs die kurz später auftauchen brauchen dann übrigens genauso lang wie wir Mädels.

Bergseetauchen

Sonntag, Februar 27th, 2011

Da sitz ich jeden Tag am See und guck auf´s Wasser – aber INS Wasser bin ich die ganze Zeit nicht gegangen.. Zum Schwimmen isses viel zu kalt und am Ufer zu schmutzig und nicht wirklich verlockend. Aber Wasser hat ja diese magische Anziehungskraft auf mich – also hab´ ich mich mal schlau gemacht was Tauchen im See angeht. Und hab´ tatsächlich eine Tauchbasis gefunden in Santa Cruz.
Letzten Donnerstag bin ich also mit dem Boot dort hin gefahren. In Santa Cruz gibt es buchstäblich nichts außer 2 Hotels und 1 Café. Nicht mal ´nen Supermarkt. Bleibe also nur eine Nacht, um meinen Altitude Specialty-Kurs zu machen. (Wen´s interessiert der gucke hier: http://www.padi.com/scuba/tauchen/padi-Kurse/Tauchkurse-für-Taucher/Alle-PADI-Kurse-anschauen/Tauchen-in-grösserer-Höhe/default.aspx)

Nachmittags 3 Stunden Unterricht mit Tauchlehrer Andy aus England. Puh, das ist ganz schön viel Physik und Mathe! Und das alles in Fremdsprache, da brummt mir ordentlich der Schädel nach so viel Theorie. Aber den Fragebogen füll ich wohl ordentlich aus; Andy hat jedenfalls nix zu meckern.

Am nächsten Morgen treffen wir uns nach dem Frühstück und machen unsere Ausrüstung fertig. Dominik ist noch dabei, der fängt heute seinen Divemaster hier an.
Die Ausrüstung ist ein bissel anders als in der Karibik: Der Tauchanzug ist 7mm (!) dick und besteht aus 2 Teilen; ich fühl mich wie ein Raumfahrer. Voll ausgerüstet watscheln wir den ganzen Weg vom Shop zum Dock und auf´s Boot, da wird mir schon ordentlich warm.
Das Boot ist nur eine kleine Schaluppe, also MUSS man hier á la James Bond ins Wasser: Auf die Reeling setzen und rückwärts reinfallen lassen. Aber das macht mir eh mehr Spaß als der Giant Stride, bei dem man mit den Füßen zuerst reinspringt.
Mein Regulator leckt ein bissel, daher atme ich erstmal ordentlich Lago Atitlán ein. Die Ausrüstung ist aber schnell getauscht, und los geht´s.
Die Sicht im See ist echt für´n A***, gerade mal 6 m weit kann man gucken. Das ist ok wenn man Richtung Ufer guckt, da sieht man Lavagestein, Krabben, Pflanzen und jeeeede Menge Krabben. Und Fische. Oh, und Krabben. Nur wenn man Richtung offenes Wasser guckt sieht man – nichts! Das ist gruselig! Man weiß nicht was da direkt neben einem rumschwimmt. Ständig hört man irgendwelche unidentifizierbaren Geräusche, und da man unter Wasser keine Richtung orten kann und immer denkt ein Geräusch käme von oben, beschließe ich dass das Boote sind. Es KÖNNTE aber sonstwas sein. Das Seemonster zum Beispiel. Gerüchten zufolge frisst es nur Mädchen. Doof dass ich mit 2 Kerlen unterwegs bin…

Das Monster taucht aber die ganze Zeit über nicht auf, und so kann ich mich voll drauf konzentrieren mich an die Gegebenheiten in Süßwasser zu gewöhnen. Durch den Druckunterschied in dieser Höhe (1562 m) sind die Druckveränderungen unter Wasser viel dramatischer – kaum geh ich ein paar Meter runter, wird alle Luft in mir und meiner Ausrüstung komprimiert, und zwar viel stärker als im Meer, so dass ich das Gefühl habe zu sinken wie ein Stein und viel viel mehr Luft in meiner Weste brauche. Dasselbe gilt wenn man ein paar Meter höher geht: Plötzlich weitet sich die Luft sooo weit aus, und man muss aufpassen nicht direkt zur Oberfläche zu schießen. Ich fühl mich wie Popcorn. 😀

Die Tauchgänge machen jedenfalls beide viel Spaß, und ich bin froh im Wasser zu sein und bin jetzt außerdem zertifizierte Bergseetaucherin! 🙂

Verrückter Markt in Chichicastenango

Dienstag, Februar 22nd, 2011

Jeden Sonntag und Donnerstag findet in Chichicastenango der größte Markt Zentralamerikas statt.
Lukas und ich waren vorgestern die einzigen die hinfahren wollten. Wir ham´s relaxt angehen lassen und sind um 11 Uhr los. Shuttle war uns aber zu doof und zu teuer; wir wollten´s machen wie die Chapines:
Von San Pedro La Laguna fährt ein Boot nach Panajachel, der größten Stadt am Lago Atitlán. Das Boot fährt angeblich stündlich. In Wahrheit fährt es sobald mindestens 12 Leute an Bord sind. Also warten wir hier schon mal ´ne Dreiviertelstunde. Danach geht es allerdings Schlag auf Schlag: In Panajachel grad den Hügel rauflatschen, in einen Chickenbus, in einem Dorf dessen Namen ich nicht weiß umsteigen in den nächsten Chickenbus nach Los Encuentros, dort umsteigen in den Chickenbus nach Chichi. Um 14 Uhr sind wir tatsächlich „schon“ da.

Der Markt ist total irre! Es gibt ca. 5 verschiedene Waren die angeboten werden, aber mindestens 500 Stände. Keine Ahnung wie die Leute hier Umsatz machen… Die Gassen sind ganz schmal und wuselig; hier trägt man als Touri den Rucksack vor´m Bauch statt auf dem Rücken.
Zwischen all dem Schmuck und Stoff sitzen Leute auf dem Boden und verkaufen Hühner- oder Truthahn-Küken in Kartons oder Stoffbeuteln. Überall hört man´s piepen.

In der Mitte von Chichi steht die Kirche Santo Tomás. Nach der Eroberung durch die Spanier 1524 wurde der alte Maya-Tempel zerstört und auf seinem Sockel die Kirche aufgebaut. Bis heute wird der Ort des Tempels jedoch noch von Maya-Schamanen genutzt. Die Stufen der Kirche und auch der Innenraum sind mit Maya-Kult geschmückt.

Chichicastenango liegt auf ca. 2000 Metern Höhe, und scheinbar bekommt mir das nicht. Oder ich hab´ ´ne Lebensmittelvergiftung von der Pilzsuppe vom Abend vorher. Oder der Milchshake den ich zum Frühstück hatte war nicht ganz astrein. Oder dass ich mir im Chickenbus den Fuß anhaue an einer Metallplatte und ordentlich Blut verliere bekommt mir nicht. Die Ursachen sind ungeklärt, aber der Effekt ist, dass mir schwindlig ist und schlecht und mich irgendwann einfach hinsetzen muss. Eine nette Tante holt mich hinter ihren Stand, dort kann ich im Schatten sitzen (und in Sicherheit), während Lukas weiter shoppen geht. Mir geht´s aber immer schlechter, und die Tante schickt mich in ihren Laden, dort kann ich mich auf einer Bank hinlegen.
Die Rückfahrt mit diversen Shuttles und Chickenbuses wird zur Tortur; einmal muss ich ganz dringend aussteigen, da ich fast ohnmächtig werde. Liege dann am Straßenrand im Dreck und komme langsam wieder zu mir… Zum Glück hatte ich geistesgegenwärtig meinen Rucksack geschnappt als ich ausgestiegen bin, also warten Lukas und ich „einfach“ auf´s nächste Shuttle. Das ist natürlich utopisch, da alle Shuttles die hier vorbeikommen vollgequetscht sind. In einen großen Schulbus würden wir reinpassen, aber für die ist es hier zu steil um anzuhalten… Also laufen wir ein Stück am Straßenrand entlang bis zu einem Trucker-Parkplatz. Hier werden wir mit einer großartigen Aussicht belohnt! Außerdem steht hier Polizei, da fühlt Lukas sich sicher. (Mich persönlich macht Polizei ja immer nervös…)
Irgendwann stoppt ein Chickenbus in den wir uns noch reinquetschen können, und Stunden später kommen wir tatsächlich wieder in San Pedro an. Ab Panajachel kotze ich in regelmäßigen Abständen, und auch die halbe Nacht noch. Gestern war noch ein übler Tag, aber heute geht´s mir wieder gut. Merkwürdige Reisekrankheiten gibt´s…

PS: „Das schwerste Wort heißt nicht Popocatépetl wie der Berg in Mexiko und nicht Chichicastenango wie der Ort in Guatemala und nicht Ouagadougou wie die Stadt in Afrika. Das schwerste Wort heißt für viele: „Danke“.“ – Josef Reding

PPS: Wie oft kommt in diesem Artikel jetzt das Wort Chickenbus vor??

Zuhause auf Zeit

Dienstag, Februar 22nd, 2011

Vor ungefähr einer Woche (Datum und Uhrzeit weiß ich nicht mehr seit ich unterwegs bin) bin ich also in San Pedro La Laguna angekommen. Sophia hatt ich ja direkt am ersten Morgen getroffen, und kurz später auch Lilia endlich. Sie war zum Hiken in Xela, und ich hatte ihr geschrieben dass ich in San Pedro bin, sie solle sich einfach melden wenn sie zurück ist. Eines Morgens sitz ich beim Frühstück im Internet-Café, da kommt Lilia reinspaziert. Sie wollte mir grad ´ne Mail schicken, dass sie jetzt zurück ist. 😀 Und Sophia kennt sie natürlich von Caye Caulker oder so. Na klar.

Im Zoola hab´ ich´s fünf Nächte ausgehalten, dann hatte ich die Schnauze voll von hebräischer Techno-Musik und Leuten die ab 11 Uhr Tequila trinken (ja sorry…), also bin ich eine Nacht zu Sophia umgezogen. Sie wohnt im Hotel San Francisco und zahlt 1,70 Euro die Nacht für ein Zimmer mit Doppelbett und privatem Bad.

Lilia wohnt nebenan, im Joyas del Sol, und ihre Zimmernachbarn ziehen am nächsten Tag aus – also zieh ich dort ein! Hab´ jetzt mein eigenes „Zuhause“ und ein eigenes Bad. Von einem Straßenhändler hab´ ich einen hübschen Alpaca-Teppich gekauft, der liegt jetzt auf dem Boden um sich zu „entfalten“ bevor ich ihn heim schicke. Joa, richtig wohnlich bei mir! 🙂

Mittlerweile sind auch noch ein paar andere Leute von Útila hier angekommen; evtl. hab´ ich schon Begleitung nach El Salvador.

Hier ist die Welt in Ordnung

Mittwoch, Februar 16th, 2011

Vom scheußlichen Antigua bin ich vor 3 Tagen an den Lago Atitlán gefahren. San Pedro la laguna ist ein kleines Dorf am Südufer des Sees. Erinnert mich ein ganz klitzekleines bisschen an den Lago Maggiore. (Im Moment etwas mehr, da ich in einem italienischen Café sitze und der Besitzer lautstark mit seinen Freunden diskutiert. 🙂 )

Im Shuttlebus hier her hab´ ich direkt die nächsten Leute kennengelernt und bin mit denen bei Zoola abgestiegen. Ein Hostel fest in israelischer Hand. Da hört man kein Spansich; da reden alle Hebräisch. Strange…
Als ich am ersten Morgen beim Frühstück sitze seh ich ein bekanntes Gesicht: Sophia aus Australien, die in Copán Ruinas meine Zimmernachbarin war und auch mit nach Útila gekommen war. Sie arbeitet jetzt bei Zoola als Yoga-Lehrerin und an der Poolbar. Immer wieder schön zu sehen wie klein die Welt ist! 🙂 Ach ja, und Kayvan von Útila ist auch grad hier und macht Urlaub. Gestern waren wir drei vegetarisch essen und 1-Euro-Rum-Cola trinken.

In einem sehr hübschen kleinen Restaurant wird eine Kellnerin gesucht; ich habe tatsächlich mit dem Gedanken gespielt dort für ein paar Wochen anzuheuern. Lust hätt ich riesig! Allerdings wird´s dann definitiv nix mehr mit Südamerika bevor ich in die USA fliege. Und das wär ja schade!

Das ganze Dort ist voller „Künstler“, und diese hübschen bunten Taschen, Hosen und Decken lachen mich überall an. Ich werd´ gleich mal shoppen gehen! 🙂

Warum gefällt´s mir hier bloß nicht??

Sonntag, Februar 13th, 2011

Vorgestern bin ich in Antigua in Guatemala angekommen. Hatt ich mich sehr drauf gefreut, da die Stadt ja SO toll sein soll. Hübsch isse auch, kann man nix sagen. Häuser alle im Kolonialstil, ein paar Kathedralen, Vulkane drumrum, sehr sauber… Nur irgendwie fehlt mir hier der Charme, den andere Städte bisher hatten. Oder er erschließt sich mir einfach nicht. Gestern bin ich schon ein bisschen rumgelaufen, hatte allerdings schon nach kurzer Zeit keine Lust mehr. Keine Ahnung was ich erwartet hatte – einfach mehr! Total langweilig hier..
Heute der nächste Versuch: Ich geh zum lokalen Markt. Die Stadt ist total überfüllt; alles voller Touristen, und Locals die versuchen, den Touristen ihr Zeugs zu verkaufen. Auf dem Markt natürlich ganz extrem; an jedem Stand die gleiche Leier: Hallo Amiga, suchst Du was bestimmtes? Sonderpreis. Handtasche? Oh man…
Auf dem Weg sehe ich einen Tierhändler. Der verkauft Küken, Kaninchen, Meerschweinchen – und in einem Käfig ganz unten entdecke ich ein einsames Babykätzchen, das sich die Seele aus dem Leib schreibt und versucht aus dem doofen Drahtkäfig rauszukommen. Das bricht mir ja das Herz! 🙁
Auf dem Heimweg begegnet mir ein Bettler ohne Beine, der sich auf einem Rollbrett fortbewegt. Eine ganz alte Frau kauert sich an einer Mauer zusammen; sie ist in dutzende Decken gewickelt und bettelt auch.
Im Hostel sitzen die nordeuropäischen Touristen beim Frühstücksbier, und von morgens bis abends läuft hier Techno und Elektro.

Nachmittags sitze ich mit meiner Zimmergenossin im Dorm, wir quatschen ein bissel, als zwei schrecklich verschwitzte Kerle reinkommen. Werfen ihre Taschen auf´s Bett, die Rucksäcke in die Ecke, sagen nur kurz Hallo und sind wieder weg. TJ und ich gucken uns nur schief an. Was soll´s, komische Leute gibt´s in jedem Schlafsaal. Ein paar Minuten später kommen die Beiden wieder rein, sind total nervös. Einer verschwindet direkt wieder, der Andere, ein Junge aus Slovenien, geht sich das Gesicht waschen und sitzt dann klatschnass wie ein Häufchen Elend auf seinem Bett. Dann beginnt er unvermittelt zu erzählen: Auf dem Weg hierher, also vor ca. einer halben Stunde, wurde sein Chicken Bus von zwei bewaffneten Männern gestoppt und einer der Fahrgäste (ein Local) erschossen. Er selbst sei direkt weggelaufen, hätte noch ca. 20 Schüsse gehört. Um aus der Pampa dort weg zu kommen musste er aber wohl oder übel zum Bus zurück und das letzte Stück nach Antigua weiter mitfahren. Joa, das erklärt dann auch warum die Beiden so durch den Wind sind!!

Verdammt, warum ist diese Stadt bloß so schrecklich?? Morgen werd´ ich zusehen dass ich weiter komme an den Lago Atitlán. Hoffentlich isses da schöner!!
Oder liegt´s an mir?…

Missing Inga

Samstag, Februar 12th, 2011

Ingaaaaa, wo ist Deine FB-Seite?? Wie soll ich Dir jetzt schreiben?! Schick mal ´ne Email-Adresse! 😀

On the road again

Freitag, Februar 11th, 2011

Bin endlich von Útila weg. Also, nicht dass es mir da nicht gefallen hätte… aber es war eindeutig nicht gut für den Kopf! Zu viel Zeit zum Nachdenken. Das ruiniert mir noch meinen Trip…

Es tut also echt gut, endlich wieder in Bewegung zu kommen und neue Eindrücke zu sammeln. Zusammen mit Maya und Gutch verlasse ich das Hostel und nehm die 14 Uhr-Fähre. Eigentlich will ich von La Ceiba direkt nach Copán, dort die Nacht verbringen und am nächsten Tag nach Antigua. Aber – welch Überraschung – das GEHT nicht! Von La Ceiba gibt es noch einen Bus Richtung Norden, aber der fährt nicht bis Copán. Ich trau mich ja fast nicht zu sagen in WELCHER Stadt ich die Nacht verbringen muss… ja, in San Pedro Sula. Aaaaarghhhh!!!

Gutch kennt aber tatsächlich ein nettes Hostel. Hier kann man´s einen Abend aushalten, und am nächsten Morgen um 7 geht´s ja auch schon weiter.

Hier lerne ich Mark kennen. Mark ist 52, hat einen langen weißen Bart und trägt ein Harley Davidson-Kopftuch. Leidenschaftlicher Weltreisender aus Kanada, der mir ein paar Dutzend seiner Reisegeschichten erzählt. Außerdem lerne ich noch einen dicken Jungen aus Tennessee kennen, der fast Tränen in den Augen hat als er erzählt dass seine Kollegen im Büro ihre Getränkedosen nicht recyceln.

Als ich am nächsten Morgen im Chicken Bus nach Copán sitze und MP3 höre und stundenlang die unglaubliche Landschaft an mir vorbeiziehen sehe, sind die ganzen bedrückenden Inselgedanken auf einmal weg. Plötzlich bin ich viel ruhiger und kann es wieder genießen, hier zu sein. Einfach mal dem Schicksal seinen Lauf lassen!

Spaßtauchen

Freitag, Februar 11th, 2011

Wenn man bei Underwater Vision einen Tauchschein macht, bekommt man standardmäßig 2 kostenlose Fundives dazu. Da ich zwei Scheine gemacht habe, bekomme ich also 4 Fundives. Klar.
Am Anleger gibt´s eine große Tafel, auf der eingetragen wird welche Kurse stattfinden, wer teilnimmt, welcher Tauchlehrer den Kurs abhält, welche Divemasters in Training dabei sind, und wer mit wem einen Fundive macht. Bei dem ersten Tauchgang für den ich eingetragen bin hat jemand groß „Safari!!!“ neben geschrieben. Was das bedeutet kann mir niemand sagen, das erfahre ich erst als wir unterwegs sind: Wir tauchen an einem Spot der sonst gar nicht als Tauchspot genutzt wird, wo es also keine Boje gibt. Der Tauchlehrer möchte die Stelle mal ein bisschen „erforschen“ und nimmt uns eben mit. Ha, cool!
Es ist auch kein Kurs an Bord, nur Tauchlehrer-Assistent James, Divemasters in Training Maria und Andreja, und noch ein paar Fundiver. Leider nicht alle advanced, deshalb können wir nicht tiefer als 18 Meter runter gehen. Hmpf… (Mach ich natürlich dann doch, aber psst!)
Da keine Boje, kann der Skipper das Boot nirgends festmachen, und wir müssen alle schnell schnell ins Wasser, damit die Gruppe nicht auseinandertreibt. Hu, aufregend!

Der Spot, ein Seamound, ist absolut cool! Da keine Taucher, umso mehr Fische. Und eine Muräne die unter uns langschwimmt. Gruselige Viecher… Und ein Oltopus, am hellichten Tag. Alles sehr spannend. Auch der 2. Spot ist toll und ich bin happy.

Ein paar Tage später mache ich auch die letzten beiden Fundives. Wir werden von einer Schildkröte beobachtet, die extra 5 Minuten mit uns mitschwimmt und verwundert guckt. So hässliche Fische mit vier Tentakeln hat die noch nie gesehen!

Instructor Oli ist mit seinem Spieß unterwegs um Lionfish zu erlegen. Machen alle hier, da der Lionfish hier eigentlich gar nicht her gehört und langsam überhand nimmt und das Riff zerstört. Oli spießt einen auf, den er dann Minuten später an eine Muräne verfüttert die er unter einem Stein entdeckt. Spektakulär. 🙂

Bei allen Fundives reicht übrigens meine Luft! Ein paar Mal wird´s knapp, aber ich komm immer mit meinem eigenen Tank aus. Alles Übungssache.

Und das, obwohl ich es einfach nicht hinkriege, gemächlich dem Instructor hinterherzuschwimmen, ruhig zu atmen und artig links und rechts zu schauen. Ich schwimm lieber kopfüber, mach Rollen, lass mich „fallen“ und spiel mit der Tarierung rum und mach irgendwelche Faxen. Das is ja soooo lustig! 😀

Inselleben die 2.

Freitag, Februar 4th, 2011

Útila ist doch nicht soooo schlecht. Kann halt mit Caye Caulker nicht mithalten. Hier gibt´s ´ne richtige Straße, mit Zement und so. Und alle fahren Moped oder Roller oder sogar Auto, weshalb es hier nach Benzin stinkt. Die fahren auch viel zu schnell. Außerdem ist das schrecklich überflüssig, weil diese Insel auch gerade mal 11 x 4 km hat, und davon ist nicht besonders viel bewohnt.

Wenn man aber taucht und demzufolge was zu tun hat, dann macht Útila plötzlich tatsächlich Spaß.

Zum Ausgehen gibt´s auch hier nur zwei Läden. Zum Glück sehr viele sehr billige „Restaurants“, was essentiell wichtig ist, da die Hostelküche weder Kühlschrank noch Töpfe hat, also nicht taugt.

Hier spricht mal NICHT jeder Englisch wie auf Caulker, so dass meine Spanischkenntnisse nicht verkümmern wenn ich länger hier rumhänge. Mein Deutsch hab´ ich übrigens auch aufgefrischt, da für ein paar Tage eine Tina (ohne Chris-, Mar-, Bet-) aus Deutschland hier war. 🙂